Luftbrücke Afghanische Ortskräfte kommen in Bundesländern an

Potsdam · Die aus Kabul gerettete Ortskräfte erreichen nun deutschen Bundesländer. Die Verteilung von Evakuierten läuft an.

 Mit einem in der usbekischen Hauptstadt Taschkent gestarteten Flugzeug kamen weitere in Sicherheit gebrachte Menschen aus Afghanistan in Hannover an.

Mit einem in der usbekischen Hauptstadt Taschkent gestarteten Flugzeug kamen weitere in Sicherheit gebrachte Menschen aus Afghanistan in Hannover an.

Foto: dpa/Moritz Frankenberg

Drei Tage nach Aufnahme der Luftbrücke aus Kabul kommt die Verteilung der aus Afghanistan geretteten Ortskräfte und ihrer Familien auf die Bundesländer in Schwung. In Niedersachsen landete nach Angaben der Landesinnenministeriums am Freitagmittag eine erste Maschine mit 190 Evakuierten am Flughafen Hannover. Ein zweiter Flug mit schätzungsweise 250 Menschen sollte im Tagesverlauf folgen.

Laut Ministerium befanden sich an Bord der ersten Maschine 158 afghanische Ortskräfte beziehungsweise deren Angehörige, darunter 30 bis 40 Kinder. Dazu kamen 32 Bürger anderer EU-Staaten. Das Flugzeug der Bundeswehr kam direkt aus der usbekischen Hauptstadt Taschkent. Dorthin bringt die Bundeswehr im Pendelverkehr alle Evakuierten aus Kabul. In Taschkent wird dann die Weiterreise organisiert.

Bereits in der Nacht zum Freitag trafen darüber hinaus die ersten 59 Ortskräfte und Angehörige in Brandenburg ein. Sie landeten in Frankfurt am Main und wurden dann mit Bussen in die landeseigene Aufnahmeeinrichtung in Doberlug-Kirchhain gebracht, wie das Innenministerium in Potsdam mitteilte. Ferner wurde in Hamburg am Freitag ein zweite Gruppe von Geretteten erwartet.

Laut Innenbehörde handelt es sich um 57 Menschen, die Reservisten der Bundeswehr mit Bussen aus Frankfurt in die Hansestadt bringen. Sie werden zunächst in einer Aufnahmeeinrichtung aufgenommen und versorgt. Bereits am Donnerstag hatte die Bundeswehr eine erste Gruppe von 19 Evakuierten nach Hamburg gefahren. "Wir tun alles, um die Menschen jetzt bestmöglich zu betreuen, damit sie Ruhe finden und die Ereignisse der letzten Tage verarbeiten können", teilte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) am Freitag mit.

Nach der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban fliegen Deutschland und andere Staaten in einer dramatischen Evakuierungsaktion derzeit ununterbrochen eigene Staatsbürger und afghanische Ortskräfte aus. Über eine Luftbrücke der Bundeswehr wurden nach Angaben der Streitkräfte bis Freitagmittag schon mehr als 1600 Menschen vom Flughafen in Kabul in Sicherheit gebracht.

(AFP)
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