Abgestraft: Schlappe für Ulla Schmidt

Die Bundesgesundheitsministerin verliert in Aachen ihr Direktmandat.

Düsseldorf. Ulla Schmidt (SPD), bislang Bundesgesundheitsministerin, wird ihren Sitz im Bundestag behalten. Auf Platz vier der Landesliste aufgestellt, ist das auch keine Überraschung.

Allerdings wurde die nach ihrer Dienstwagenaffäre in die Schlagzeilen geratene Politikerin in ihrem Aachener Wahlkreis abgestraft, denn sie verlor ihn mit 29,92 Prozent der Erststimmen an CDU-Mann Rudolf Henke, Chef des Ärzteverbandes Marburger Bund (39,4 Prozent).

Auch Peer Steinbrück (SPD) rettet sich über Listenplatz 3 in den Bundestag. Im Wahlkreis Mettmann-Süd unterlag er klar mit 33,8 Prozent der CDU-Bundestagsabgeordneten Michaela Noll (44,4).

FDP-Chef Guido Westerwelle kam daheim in Bonn auf 19,1 Prozent - zu wenig für das Direktmandat, aber gut zehn Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren. Gewohnt solide: die CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (Rheinisch-Bergischer Kreis, 50,0 Prozent) und Ronald Pofalla (Kreis Kleve, 48,9).

Die bundespolitische Karriere des früheren CDU-Generalsekretärs Laurenz Meyer könnte seit Sonntag beendet sein. Er verlor in seinem Wahlkreis Hamm-Unna II gegen den SPD-Innenexperten Dieter Wiefelspütz. Nach vorläufigem Endergebnis kommt Meyer auf 32,8 Prozent der Stimmen, Wiefelspütz auf 43,9. Mit Listenplatz 35 dürfte für Meyer der erneute Einzug in den Bundestag unerreichbar sein.

Anders als für den Generalsekretär der NRW-SPD, Michael Groschek. Er holte seinen Wahlkreis Oberhausen-Wesel III mit 44,6 Prozent der Stimmen. Ob Groschek, der seit 2000 für die SPD im Landtag saß, sein Amt als Generalsekretär der NRW-SPD behält, ließ er erst einmal offen.

Die Düsseldorfer SPD-Politiker und Staatssekretäre Karin Kortmann und Michael Müller werden ihre Bundestagsbüros wohl räumen müssen. Beide verloren in ihren Wahlkreisen. Die Listenplätze 24 und 20 dürften nicht ausreichen für weitere vier Jahre in Berlin. Den Einzug in den Bundestag verpasst hat auch Guntram Schneider (SPD): Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in NRW konnte seinen Bielefelder Wahlkreis mit 34,4Prozent der Erststimmen nicht holen. Red

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