TV-Duell 90 Minuten Polit-Showdown

Studio, Politiker und Moderatoren sind für das TV-Duell vorbereitet.

TV-Duell: 90 Minuten Polit-Showdown
Foto: dpa

Berlin. „Mann, Frau, Mann, Frau“, schlägt Sandra Maischberger (ARD) vor. Einverstanden, sagen die anderen. In dieser Reihenfolge also werden die vier Fragesteller beim großen TV-Duell am Sonntagabend (20.15 Uhr) am Moderatorentisch stehen. Wie Angela Merkel (CDU) und Martin Schulz (SPD) stehen werden, wurde länger geplant. Ihre weißen Pulte sind in einem leichten Winkel zueinander gerichtet. Die beiden sollen sich sehen, sollen aufeinander eingehen — und wenn es geht, auch streiten. In Berlin-Adlershof ist alles für den großen Showdown gerichtet.

Nach sechs TV-Duellen seit 2002 hat man dort im Studio B auch schon Routine. Im Nachbargebäude schauen 350 Journalisten und 400 weitere geladene Gäste auf einer Großbildleinwand zu. Darunter Parteienvertreter, Minister, aber auch TV-Unterhalter Thomas Gottschalk. Die vier übertragenden Sender werden von hier aus Interviews senden. Wer hat gewonnen? Schon kurz nach dem Duell soll es Umfrage-Ergebnisse geben.

Die Rollen, weiß Sandra Maischberger, sind klar: Merkel wird der direkten Konfrontation ausweichen wollen, wie noch jeder Amtsinhaber. Schulz wird sie anstreben, wie noch jeder Herausforderer. Nach Umfragen wollen 48 Prozent der Wahlberechtigten die Sendung sehen. Zu den Vereinbarungen gehört auch, dass die Kameras nicht allzu nah ran gehen an Gesichter, die eventuell schwitzen, oder Hände, die eventuell zittern. Die Bilder sollen „zurückhaltend“ sein, sagt Braune.

Ausgelost wurde bereits, dass Schulz die erste Frage gestellt bekommt und Merkel bei den wichtigen Schlussstellungnahmen als letzte reden darf. Außer, dass es um vier Themenkomplexe geht — Migration, Außenpolitik, soziale Gerechtigkeit und innere Sicherheit — wissen die Kandidaten nichts über die Fragen. Beide bereiten sich mit ihren Stäben bis zuletzt intensiv vor; von Schulz ist bekannt, dass er dafür den österreichischen Coach Markus Peichl engagiert hat. Der SPD-Mann hat sich vorgenommen, offensiv aufzutreten: „Korsette passen mir nicht“, sagt er. Auch die Moderatoren gehen an diesem Wochenende in Klausur, in die „Feinabstimmung“ der Fragen. „Wir sind definitiv ein Viererteam“, sagt Claus Strunz von SAT 1.

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