Diesel-PKW 15 Milliarden für Nachrüstung von Diesel-PKW

Käme es zur Umrüstung auf Kosten der Hersteller, müsste VW 2,6 Milliarden bezahlen. Grüne im Landtag machen Druck.

Die Auspuffrohre eines Diesel-Pkw. Symbolbild.

Die Auspuffrohre eines Diesel-Pkw. Symbolbild.

Foto: Hendrik Schmidt

Berlin/Düsseldorf. Technische Nachrüstungen von Diesel-Pkw der Schadstoffklassen Euro 5 und 6 würden bis zu 15 Milliarden Euro kosten. Das geht aus Modellen der Deutschen Umwelthilfe sowie der Grünen-Bundestagsfraktion hervor. Nachrüstkosten von 1800 Euro pro Fahrzeug würden bedeuten, dass auf VW 2,6 Milliarden Euro entfallen würden, auf BMW 660 Millionen Euro und auf Daimler 530 Millionen Euro. Ford müsste knapp 400 Millionen Euro ausgeben, Opel 310 Millionen.

Hardware-Nachrüstungen, also Umbauten an Motor oder Abgasanlage, sind umstritten. Die Autobranche lehnt sie als zu teuer ab, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete sie am Mittwoch als „relativ kostenintensiv“. Aus Sicht von Umweltverbänden reichen aber Software-Updates der Hersteller nicht aus, um die Schadstoff-Emissionen angemessen zu senken.

Die Grünen im NRW-Landtag wollten in einer Kleinen Anfrage wissen, welche konkreten Anstrengungen die schwarz-gelbe Landesregierung unternehme, die Hersteller zu einer Hardwarenachrüstung zu verpflichten. In der unserer Zeitung vorliegenden Antwort legt sich NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) dazu nicht fest und verweist darauf, dass Hardware-Umrüstungen „nicht so kurzfristig realisierbar wie Software-Updates“ seien. Für eine Blaue Plakette sehe die Landesregierung keine Notwendigkeit. Grünen-Fraktionsvorsitzender Arndt Klocke sieht in Wüsts Strategie eine „amtliche Arbeitsverweigerung“. PK

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