Ziercke tritt ab

Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamtes, muss zum Ende des Jahres seinen Stuhl räumen. Mehr als acht Jahre prägte der kühle Kieler die Geschicke der Bundesbehörde.

Zuvor hatte sich der Norddeutsche, der am Mittwoch 65 Jahre alt wird, vom einfachen Bereitschaftspolizisten an die Spitze des BKA vorgearbeitet. In seine Wiesbadener Zeit fiel die Debatte um Online-Durchsuchungen ebenso wie der Kampf gegen Terrorzellen.

So erfolgreich Ziercke gegen Islamisten war — die Pannen bei den Ermittlungen gegen die rechte Zwickauer NSU-Zelle scheinen ihm nun zum Verhängnis geworden zu sein.

Nach Verfassungsschutz-Präsident Heinz Fromm ist Ziercke bereits der zweite Amtschef, der im Zuge der Affäre in den Ruhestand gehen muss. Zunächst war über eine Verlängerung seiner Amtszeit bis Sommer 2013 spekuliert worden. Das ist nun vom Tisch.

Als neuer Amtschef ist Helmut Teichmann im Gespräch. Der 53-Jährige war unter Thomas de Maizière (CDU) Chef des Leitungsstabes im Bundesinnenministerium und könnte nun von dessen Nachfolger Hans-Peter Friedrich (CSU) berufen werden. Das Ministerium wollte sich zunächst nicht äußern.

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