Wuppertaler Zoo: Elefantenbaby Tika ist ein großes Show-Talent

Die Elefantenzucht in Wuppertal ist sehr erfolgreich. Ende des Jahres kommt schon wieder Nachwuchs.

<strong>Wuppertal. Drei Tage ist das kleine Elefantenmädchen Tika alt - und schon von 10 000 Menschen im Wuppertaler Zoo bewundert worden. Am Freitag, den 13., hatte Mama Sabie das tapsige Rüssel-Baby im Elefantenhaus zur Welt gebracht. Schon einen Tag später begann die große Tika-Show. "Sie ist fit und selbstständig, dass wir diesen Schritt schon früh wagen konnten", sagt Zoo-Tierarzt Arne Lawrenz, der innerhalb von zwei Jahren drei Geburten im Wuppertaler Zoo begleitet hat. "Bei afrikanischen Elefanten ist das in Europa wohl Rekord", sagt er stolz. Hinter der erfolgreichen Zucht steht durchaus ein Konzept. Vor zwölf Jahren wurden junge Tiere aus Afrika geholt, die allesamt vom Bullen Tusker - dem Papa des Nachwuchses - akzeptiert wurden. Außerdem sei wichtig, dass die jungen Elefantendamen bereits vom ersten Eisprung an gedeckt worden seien, sagt Lawrenz. "Dass wir gleichzeitig vier tragende Kühe haben, das hätte sich niemand träumen lassen", sagt der Experte. "Aber wenn es mal läuft, dann läuft’s." Auch aus den anderen Zoos blickt man gespannt ins Tal. "Wuppertal hat ein wunderbares Elefantenhaus und eine lobenswerte Haltung", sagt Ragnar Kühne, Biologe im Berliner Zoo. Dort lebt ein asiatisches Elefantenbaby, das im Jahr 2005 geboren wurde. Ein weiteres ist im Jahr 2000 im Alter von acht Monaten aufgrund einer Herpesvirusinfektion gestorben. "Bis zu 50 Prozent der Kälber erreichen das erste Lebensjahr nicht", sagt Lawrenz. Umso bemerkenswerter, dass bislang alle drei Wuppertaler Babys überlebt haben.

Glückwünsche von den Kollegen aus Berlin und Köln

Im Tierpark Berlin hingegen leben sowohl afrikanische als auch asiatische Elefanten - die beiden ersten waren Totgeburten. Mittlerweile verliefen neun weitere erfolgreich. "Das ist auch ein toller Schnitt", sagt der Wuppertaler Experte. Bereits am Freitagmorgen war Bernhard Blaszkiewitz vom Berliner Tierpark von seinen Wuppertaler Kollegen angerufen worden, die ihm die frohe Botschaft mitteilten. "Die Gruppe ist jung, und der Bulle hat sich wohl mit allen angefreundet", beurteilt der Zoodirektor die Situation im Bergischen.

"Sie machen ihre Sache sicherlich gut und haben ein modernes Haus", sagt Olaf Behlert, stellvertretender Zoodirektor und Arzt des Kölner Zoos. Dort wurden ebenfalls drei Elefanten geboren - Maha Kumari erst am 9. Mai. Der Unterschied zu Wuppertal: Nur eins wurde dort gezeugt, die anderen asiatischen Damen wurden bereits trächtig in den Zoo geholt.

Schon im Dezember wird die erfolgreiche Zucht in Wuppertal abermals gekrönt: Dann wird Elefantenkuh Sweni zum ersten Mal Mutter und wieder ein kleines Rüssel-Baby die ganze Region begeistern.

Tika Am Freitag, 13. Juli, wurde Tika um 2.40 Uhr geboren. 655 Tage lang war sie im Bauch von Mutter Sabie. Bei der Geburt wog Tika 75 Kilogramm und hatte eine Schulterhöhe von 82 Zentimetern.

Die Geburt Per Ultraschall war am Donnerstagabend festgestellt worden, dass die Geburt unmittelbar bevorstand. Mit Massagen des Beckenbodens und Wehen fördernden Mitteln wurde versucht, die Geburt voran zu treiben - mit Erfolg.

Die Familie Tika hat zwei Halbgeschwister: Bongi (geboren am 3. Juni 2005, Mutter: Punda) und Kibo (9. Oktober 2005, Mutter: Numbi). Vater der drei Elefantenbabys ist der Bulle Tusker.

Der Zoo Bewundert werden kann Tika im Elfantengehege zu den üblichen Öffnungzeiten (8 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags 8 bis 18.30 Uhr), Eingang an der Hubertusallee.

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