Wuppertal öffnet das Tor zur Stadt

Verkehrsknotenpunkt Döppersberg wird bis zum Jahr 2017 mit Kosten in Höhe von 105 Millionen Euro umgestaltet.

Wuppertal. Was den Münchenern der Stachus oder den Berlinern der Alexanderplatz — das ist für die Wuppertaler der Döppersberg. Nach jahrzehntelangen Diskussionen über den Umbau des zentralen Verkehrsknotenpunktes im Stadtteil Elberfeld wird es ab Sonntag ernst. Mit der Sperrung der Straße Döppersberg, die zum Wuppertaler Hauptbahnhof führt, nimmt ein gewaltiges Städtebauprojekt Fahrt auf, mit dem sich die bergische Metropole fit für die Zukunft machen will. Bis 2017 sollen in dem Areal unterhalb des Hauptbahnhofs die Verkehrsströme des Individualverkehrs auf der B 7, der Schwebebahn und der Buslinien neu geordnet werden.

In Wuppertal wird der Umbau von der städtebaulichen Bedeutung her schon mit dem Projekt Stuttgart 21 verglichen. Mit Gesamtkosten in Höhe von 105 Millionen Euro wird gerechnet — davon kommen 65 Millionen vom Land. Doch während es in Stuttgart im Kern um den Umbau eines Bahnhofs geht, spielt der Hauptbahnhof bei den Plänen in Wuppertal eine Nebenrolle. Vielmehr geht es darum, die Elberfelder Fußgängerzone in Richtung Hauptbahnhof zu öffnen. Bisher hatte gemäß der Städtebau-Philosophie der 50er und 60er Jahre der Autoverkehr auf der stark befahrenen Bundesstraße 7 den Vorrang. Den Fußgängern blieb nur ein Tunnel unter der Fahrbahn mit der wenig einladenden Bezeichnung „Harnröhre“.

Die Pläne für den Döppersberg sehen ebenfalls eine Tunnel-Variante vor: Die B 7 soll um einige Meter tiefer gelegt werden. Die Fußgängerzone wird dagegen erweitert und begrünt.

Einige Wuppertaler sehen die Pläne sehr kritisch: Sie fürchten eine Kostenexplosion, die zu Lasten anderer Vorhaben gehen könnte. Außerdem werden große Probleme während der Bauzeit durch Sperrungen und Umleitungen erwartet. Die besondere Lage der Stadt im Tal der Wupper dürfte diese Probleme verschärfen. Im Stadtrat und auch von Seiten der heimischen Wirtschaft gibt es allerdings keinen Zweifel daran, dass das Tor der Stadt wesentlich attraktiver werden muss.

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