Wulf Bernotat: Der Reumütige

Wulf Bernotat, Chef des Düsseldorfer Energieriesen Eon, hat sich für seine umstrittene Äußerung - "Strom ist zu billig" - bei den Verbrauchern in einem offenen Brief entschuldigt.

Düsseldorf. Reumütig räumt er ein, dass ihm die Aussage leid tue. Er habe niemanden vor den Kopf stoßen oder provozieren wollen. Er habe nur die aufgeheizte Debatte um die Strompreise versachlichen wollen, schreibt er. Und danach gießt er gleich wieder Öl ins Feuer: Den Vergleich, dass der Tagesstromverbrauch eine Familie lediglich soviel kostet wie eine Kugel Eis pro Tag und Kopf, lässt er fallen. Jetzt wird er volkstümlicher und greift wie vor ihm gerne Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) zu Currywurst und Bier. Eine normale vierköpfige Familie zahle pro Tag etwa 2,60 Euro für Strom. Bernotat: "Dafür kriegt man sonst gerade mal eine Currywurst, ein Stück Kuchen oder ein großes Bier, aber noch nicht mal eine Schachtel Zigaretten." Alles klar? Strom ist für Bernotat immer noch zu billig, und dabei bleibt er. Eine helle Bude, Kaffeekochen und Fernsehen mit Hilfe von Strom muss für den Manager, der fast sechs Millionen pro Jahr verdient, täglich mehr wert sein als eine schnöde Bratwurst für die ganze Familie. ifa

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