Womöglich 60 Tote bei Weihnachtsinsel-Unglück

Sydney (dpa) - An Bord des Flüchtlingsbootes, das an den Klippen der Weihnachtsinsel zerschellte, waren bis zu 100 Menschen. Das teilten die Behörden am Donnerstag mit, einen Tag nach dem tödlichen Drama vor der australischen Insel im Indischen Ozean.

28 Tote waren bis Donnerstag geborgen, unter ihnen sieben Kinder. 42 Menschen überlebten das Unglück in stürmischer See. Die eigentliche Zahl der Toten könnte also bei etwa 60 liegen. „Wir müssen wahrscheinlich damit rechnen, dass die Zahl der Toten noch stark steigt“, sagte Australiens Premierministerin Julia Gillard mit Blick auf die zunächst 28 geborgenen Leichen. Gillard kündigte Ermittlungen an. Unter den 42 Überlebenden waren auch drei Indonesier, die von der Polizei verhört werden sollten.

Das verunglückte Holzboot kam von der indonesischen Insel Java, die nur 360 Kilometer entfernt liegt. Schlepper wollten die Menschen, die vor allem aus dem Irak und dem Iran stammten, auf der Insel absetzen. Die Flüchtlinge hofften, im dortigen Asylzentrum eine Aufenthaltsgenehmigung für Australien zu bekommen.

Das Schiff war am Mittwochmorgen in Seenot geraten und zum Spielball der hohen Wellen geworden. Es wurde auf die scharfen Klippen geschleudert und zerbrach. Viele Inselbewohner sahen hilflos mit an, wie die Menschen im Meer starben.

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