Wolfgang Ziebart: Der Kassierer

Der Technologiekonzern Infineon schrieb unter seiner Führung rote Zahlen. Das gilt für Wolfgang Ziebart nach seinem Ausscheiden nicht.

Wolfgang Ziebart geht es gut - trotz momentaner Arbeitslosigkeit. Eher unrühmlich hatte er zwar zum Ende vergangenen Monats die Geschäftsführung des Technologiekonzerns Infineon aus der Hand gegeben - nach Dauerstreit mit dem Aufsichtsrat, chronisch roten Zahlen (370 Millionen Euro Verlust in 2007) und zuletzt dramatisch abgesacktem Aktienkurs.

Wie jetzt bekannt wurde, muss ihn der Jobverlust aber nicht weiter belasten: Laut Arbeitsvertrag stehen dem 58-jährigen Manager ab sofort 560 000 Euro Ruhegeld im Jahr zu, dazu hat er beim Übertritt in den Ruhestand Anspruch auf ein Übergangsgeld von 860 000 Euro. Und, ach ja: Bis zum regulären Ende seines Vertrages als Vorstandschef im September 2009 kassiert er weiter sein ordentliches Fixgehalt von 1,6 Millionen Euro jährlich.

Angesichts von Ziebarts desaströser Bilanz als Vorstandschef treibt dieser "goldene Handschlag" Aktionärsschützern die Zornesröte ins Gesicht. Beobachter fühlen sich dagegen an den Ex-Energiemanager Utz Claassen erinnert: Der kassiert seit seinem Ausscheiden als EnBW-Chef im vergangenen Jahr 398 000 Euro "Betriebsrente" per anno. Utz Claassen ist 45 Jahre alt.

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