Vorschule macht sich bezahlt - für Staat und Kinder

Washington (dpa) - Kinder profitieren bis ins Erwachsenenalter vom Besuch einer Vorschule. Deren Absolventen erreichen einen höheren Bildungsabschluss, bekommen ein höheres Einkommen und geraten seltener mit dem Gesetz in Konflikt als jene Kinder, die lediglich einen Kindergarten besucht haben.

Dies zeigt eine Untersuchung aus den USA. Am stärksten profitieren Jungen sowie Kinder von Schulabbrechern von einem frühen Bildungsprogramm, schreiben Forscher im Journal „Science“.

Arthur Reynolds und seine Mitarbeiter von der University of Minnesota (Minneapolis/US-Staat Minnesota) hatten die Lebensläufe von 989 Kindern verfolgt, die zwischen 1979 und 1980 geboren wurden und in Chicago einen staatlichen Kindergarten sowie eine staatliche Vorschule besucht hatten. Die Wissenschaftler verglichen ihre Versuchsgruppe mit 550 Kindern, die zwar einen ähnlichen sozialen Hintergrund hatten, aber nicht an einem Vorschulprogramm teilgenommen hatten.

Nach 25 Jahren, als die ehemaligen Kleinkinder ein Alter von 28 Jahren erreicht hatten, zeigten sich die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen: Außer einem höheren Bildungsabschluss und einem höheren Einkommen bekamen die ehemaligen Vorschüler bessere Jobs und waren besser krankenversichert. Außerdem gab es unter ihnen weniger Drogen- oder Alkoholabhängige. Auch ins Gefängnis mussten die Angehörigen der Vorschul-Gruppe seltener.

Der Besuch einer Vorschule fördere die kognitiven Fähigkeiten der Kinder - so erklären die Wissenschaftler den Erfolg des Förderprogramms. Darüber hinaus wirke sich die frühe Einbeziehung der Eltern in die Bildung der Kinder sowie die frühe soziale Anpassung der Kinder positiv auf ihre Entwicklung aus. Eine staatlich geförderte Früherziehung zahle sich aus - auch angesichts der hohen Kosten, die durch einen Schulabbruch und die damit verbundenen Probleme entstünden, schreibt das Team.

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