Rote Liste : Verwilderte Hauskatzen bedrohen Minidrachen
Gland (dpa) - Tierische Einwanderer wie giftige Kröten und verwilderte Hauskatzen bedrohen Naturschützern zufolge Tiere in Australien und anderswo auf der Welt.
975 australische Reptilienarten stehen demnach auf der aktualisierten internationalen Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN, die die Organisation am Donnerstag veröffentlichte. Sieben Prozent der Reptilien, einschließlich Schlangen und Echsen, sind sogar vom Aussterben bedroht.
Tierische Einwanderer, sogenannte invasive Arten, gefährden zum Beispiel besonders den Ohrlosen Graslanddrachen (Tympanocryptis pinguicolla), eine der seltensten Reptilienarten der Welt. Verwilderte Hauskatzen machen der winzigen, gerade mal etwa neun Gramm schweren Eidechsenart das Leben schwer. Auf der Roten Liste wurde die Art von gefährdet auf stark gefährdet hochgestuft. Neben den Katzen sind auch Brände und invasive Pflanzen ein Problem für die kleinen Tiere.
Andere Reptilien vergiften sich beim Fressen der Aga-Kröte, ebenfalls eine invasive Art, die 1935 in Australien eingeführt wurde. Die Population des Mitchells Waran (Varanus mitchelli) brach seit Ankunft der Giftkröte in einigen Gegenden um bis zu 97 Prozent ein.