Überreste ältester Kamele in Panama entdeckt

Panama-Stadt (dpa) - Eine Schlange war verantwortlich für die Entdeckung zweier ausgestorbener Kamelarten in Panama. Das Reptil erschreckte den Doktoranden Aldo Rincón. Er stürzte einen Abhang hinab und fiel mitten in die fossilen Überreste der Kamele.

Im Fachblatt „Journal of Vertebrate Paleontology“ veröffentlichte das Forscherteam seine Erkenntnisse: Aguascalientia panamaensis und Aguascalientia minuta lebten vor etwa 20 Millionen Jahre. Sie sind damit die ältesten Säugetiere, die bislang in Panama gefunden wurden.

„Sie gehören zu den ältesten Tieren, die zu Fuß nach Zentralamerika eingewandert sind“, erklärte der Geologe Rincón. Vermutlich seien sie die Vorfahren der Lamas. Die bizarr aussehenden Tiere haben wenig mit den Kamelen von heute gemeinsam: Sie waren viel kleiner und die langgezogenen Schnauzen der Tiere ähnelten denen von Krokodilen. Rincón vermutet, dass die Urkamele in den Wäldern Panamas lebten.

Die Wissenschaftler untersuchen das Aushubmaterial beim Ausbau des Panama-Kanals. Rincón und seine Kollegen fanden auch Überreste von Pferden, Reptilien und Fledermäusen in den etwa 100 Millionen Kubikmetern Erde. Der Fund der Kamelfossilien wirft auch ein neues Licht auf die Frage, ab wann Nord- und Südamerika auf dem Landweg verbunden waren. Die Tiere hatten ihren Ursprung in Nordamerika, daher nehmen Wissenschaftler an, dass vor 20 Millionen Jahren Zentralamerika noch von Südamerika getrennt war. Erst vor etwa drei Millionen Jahre habe sich wohl der Isthmus von Panama geformt - und die Tiere seien weiter nach Süden gewandert.

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