Studie: Zusammenhang von Krebs und Bluthochdruck

Berlin/Stockholm (dpa) - Männer mit zu hohem Blutdruck haben einer Studie zufolge ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Die Wahrscheinlichkeit, an bösartigen Tumoren zu sterben, ist der Untersuchung zufolge sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit zu hohem Blutdruck erhöht.

Wissenschaftler aus Schweden und Großbritannien hatten die Daten von 289 454 Männern und 288 345 Frauen ausgewertet. Nach Angaben der Forscher ist es die bislang größte Studie zu dem Thema. Die Messungen reichen von 1972 bis 2005.

Das Ergebnis: Bei Männern mit Bluthochdruck ist das Risiko, an Krebs zu erkranken, um 10 bis 20 Prozent erhöht. Unsicher sind die Forscher jedoch, warum dies bei Frauen nicht der Fall ist.

„Die zweitgrößte Studie hatte zuvor ein höheres Krebsrisiko für Frauen als für Männer ergeben“, berichtete Mieke Van Hemelrijck vom Londoner King's College anlässlich des Europäischen Interdisziplinären Krebskongresses in Stockholm. Die unterschiedlichen Ergebnisse könnten ihr zufolge an der größeren Zahl der diesmal untersuchten Patienten liegen.

„Wir können nicht behaupten, dass es einen Kausalzusammenhang zwischen Bluthochdruck und Krebsrisiko gibt“, betonte die Forscherin. Letztlich könne nicht nachgewiesen werden, dass der erhöhte Blutdruck den Krebs ausgelöst habe. Auch der Lebensstil, das Gewicht oder die körperliche Aktivität des Patienten spielten eine Rolle. „Wichtig sind die Ergebnisse aus Sicht des Gesundheitswesens, da ein Großteil der Bevölkerung in westlichen Ländern an Bluthochdruck leidet.“

Nach der Studie ist das Risiko von Frauen mit Bluthochdruck, generell an Krebs zu erkranken, nicht signifikant erhöht. Allerdings sei das Risiko für Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, Krebs an der Gebärmutter und für schwarzen Hautkrebs erhöht, so die Experten.

Für ihre Untersuchungen hatten sie Patienten in mehrere Gruppen eingeteilt - je nach Höhe des Blutdrucks. Bei Männern in der Gruppe mit den höchsten Werten lag das Risiko, an Krebs zu sterben, bei acht Prozent, bei jenen mit den niedrigsten Werten waren es fünf Prozent. Bei Frauen lag das Risiko bei fünf beziehungsweise vier Prozent.

An der Studie nahmen Menschen aus Norwegen, Österreich und Schweden teil. Die Wissenschaftler berücksichtigen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index, Rauchen oder Schwankungen bei den Messergebnissen. Die Studie ist Teil des Projekts Me-Can, das sich mit Krebs und dem metabolischen Syndrom beschäftigt.

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