Ein Joint vor dem Date? : Studie: Kiffer sind keine Sex-Muffel
Stanford (dpa) - Häufiges Kiffen scheint Amerikanern den Spaß am Sex nicht zu verderben - eher sogar im Gegenteil. Das legt zumindest eine Studie von Urologen der Universität Stanford (Kalifornien) im neuen „Journal of Sexual Medicine“ nahe.
Das Team um Andrew Sun verglich Zahlen aus einem großen US-Gesundheitssurvey. 50.000 Männer und Frauen zwischen 25 und 45 Jahren hatten darin Angaben zu ihrem Cannabis-Konsum im Vorjahr und der Sex-Häufigkeit gemacht. Ungeachtet von Alter, Geschlecht, Ethnie oder Lebenssituation zeigte sich: Wer täglich kiffte, hatte um etwa ein Fünftel häufiger Geschlechtsverkehr als Cannabis-Abstinenzler. Frauen hatten demnach in vier Wochen 7,1 statt 6 Mal Sex, Männer 6,9 statt 5,6 Mal.
„Häufiger Marihuana-Konsum scheint die sexuelle Motivation und Leistungsfähigkeit nicht zu schmälern. Wenn überhaupt, dann steht er mit erhöhter Koitus-Frequenz in Zusammenhang“, bilanziert Senior-Autor Michael Eisenberg. Die Sex-Häufigkeit stieg dabei ziemlich parallel zum Cannabis-Konsum an - unabhängig davon, ob die Befragten auch andere Drogen wie Alkohol oder Kokain konsumierten oder nicht. Wie hoch die einzelnen Dosen waren, geht aus dem Datenmaterial nicht hervor.
Allerdings stellt die Arbeit auch keinen kausalen Zusammenhang her, sondern nur eine Korrelation. „Die Studie sagt nicht: Wenn du Marihuana rauchst, hast du mehr Sex“, betont Eisenberg.