Start für ersten privaten Raum-„Frachter“ schlägt fehl

Washington (dpa) - Der Drache bleibt am Boden: Wegen technischer Probleme ist der Startversuch des ersten privaten Weltalltransporters der Geschichte fehlgeschlagen.

Trotz des „Lift Off“-Signals hob die unbemannte „Dragon“-Kapsel an der Spitze einer Rakete nicht vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab. Eine halbe Sekunde vor dem geplanten Start waren nach Herstellerauskunft die Triebwerke abgeschaltet worden. Den nächsten Startversuch plant der kalifornische Produzent von Kapsel und Trägerrakete, SpaceX, nun am kommenden Dienstag.

Die Computer der Rakete hätten einen zu hohen Druck in einem der Triebwerke gemessen, informierte SpaceX. Die Ingenieure werteten weitere Daten zunächst noch aus.

Dabei schien alles perfekt. Angestrahlt in der Dunkelheit stand „Dragon“ auf der dampfenden, weißen Falcon-9-Rakete in schräger Startposition. Die Wetterbedingungen waren nahezu perfekt. Der Countdown lief durch. „Woohoo, ... alles sieht gut aus!“ jubelte SpaceX-Chef und Multimillionär Elon Musk über Twitter. Doch als um 04.55 Uhr Ortszeit (10.55 Uhr MESZ) das endgültige Signal zum Abheben kam, tat sich nichts.

Bei ihrem Flug sollte „Dragon“ über 500 Kilo Ladung zur Internationalen Weltraumstation ISS bringen, vor allem Lebensmittel. Auf dem Heimweg sollte sie Abfälle von dort mit auf die Erde bringen. Die Nasa will „Dragon“ künftig für Weltraumflüge zur ISS mieten.

Ursprünglich war der erste Testflug der Kapsel für vergangenen November geplant. Er musste aber auch wegen technischer Probleme mehrfach verschoben werden. Der Konzern SpaceX des Multimillionärs und PayPal-Mitbegründers Musk ist das erste private Unternehmen, das Orbiter ins All schicken will.

Die Nasa will die Transporter für Shuttle-Flüge zur ISS mieten, weil ihre eigenen Raumfähren ausgemustert wurden. Weitere kommerzielle Anbieter stehen bereits in den Startlöchern. SpaceX will „Dragon“ so weiterentwicklen, dass damit bis Mitte 2015 auch Menschen ins All befördert werden können.

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