Museum zeigt seltenes Seekuh-Skelett

Darmstadt/Rauenberg (dpa) - Ein rund 32 Millionen Jahre altes und fast komplettes Skelett einer Seekuh zeigt das Hessische Landesmuseum Darmstadt erstmals der Öffentlichkeit.

„Es gibt überhaupt nur wenige solcher vollständigen Funde“, sagt der Paläontologe Norbert Micklich. Entdeckt wurde der Meeressäuger in der Tongrube Frauenweiler bei Wiesloch in Baden-Württemberg - und das praktisch in letzter Minute. Da zu befürchten war, dass die Tongrube für die Wissenschaft bald nicht mehr zur Verfügung stehen könnte, war mit Geld der National Geographic Society im vergangenen Jahr ein Notgrabungsprojekt finanziert worden.

Von diesem Mittwoch (24. November) an ist das Skelett bis Jahresende in der Nähe des Fundortes im Rathaus von Rauenberg zu sehen. Dann wird es in Wiesloch ausgestellt. Letztendlich soll die Seekuh einmal im Museum in Darmstadt ausgestellt werden.

In der Tongrube waren auch die weltweit ältesten Fossilien von Kolibris gefunden worden, die ebenfalls aus der Zeit der Seekuh stammen. Damals muss sich hier ein Meer befunden haben, im Wasser gab es sogar Riesenhaie. Es herrschte ein subtropisches Klima mit höheren Temperaturen. „Die Seekuh lebte in einer flachen Bucht, etwas geschützt“, schildert Micklich.

Die Seekuh von zwei Metern Länge liegt auf den Vorderflossen und auf dem Bauch. Das tote Tier muss auf den Meeresboden gesunken und im dortigen sauerstofffreien Bereich „relativ rasch eingebettet worden sein“, vermutet Micklich. Deshalb sei das Skelett fast komplett.

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