Mit der Evolution verschwand der Penisknochen

London (dpa) - Makaken und Mäuse besitzen ihn, Menschen hingegen nicht: den Penisknochen. Warum das so ist, haben Forscher der Universität Stanford (US-Staat Kalifornien) nun herausgefunden.

Im Laufe der Evolution habe der Mensch eine bestimmte DNA-Steuersequenz verloren, was vermutlich zur „Entknöcherung“ des Geschlechtsteils geführt habe, heißt es im Fachjournal „Nature“. Der Penisknochen (Os penis) trägt bei manchen Säugern, Raubtieren und größeren Nagetieren zur Versteifung des Glieds bei.

Das Team um Gill Bejerano untersuchte 510 Genabschnitte, die beim Menschen heute nicht mehr vorkommen, aber im Erbgut von Schimpansen und anderen Tieren erhalten sind. Meistens handelt es sich dabei um nicht kodierende DNA, also um Sequenzen, die keine Informationen zur Herstellung von Eiweißen enthalten. Dennoch können diese Schnipsel wichtige Funktionen besitzen: Durch sie kann etwa geregelt werden, ob ein benachbartes Gen abgelesen wird und damit aktiviert ist, oder nicht. Der Verlust einer solchen regulierenden Sequenz in der Nähe des sogenannten Androgen-Rezeptorgens hat den Forschern zufolge zum Schwund von Tasthaaren und dem Penisknochen beim Menschen geführt.

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