Meteoriten könnten Leben in Gang gesetzt haben

Washington (dpa) - Meteoriten könnten mit dem Element Stickstoff eine Schlüsselzutat für die Entwicklung des Lebens auf die Erde gebracht haben. Das berichten Forscher nach Experimenten mit einem urtümlichen Meteoriten aus der Antarktis.

Unter Hitze und hohem Druck - Bedingungen, wie sie auf der jungen Erde geherrscht haben - gab der gemahlene Himmelsstein die Stickstoffverbindung Ammoniak (NH4) ab, wie die Forscher in den „Proceedings“ der US-Akademie der Wissenschaften berichten. Ammoniak ist ein wichtiger Vorläufer zentraler Biomoleküle wie Aminosäuren und der DNA.

Stickstoff ist eine Kernzutat für Proteine und Erbgutbausteine und damit unverzichtbar für die Chemie des Lebens. Zwar sei er das vierthäufigste Element im Kosmos, bislang tue sich die Wissenschaft jedoch schwer mit einer Erklärung für die Stickstoffquelle auf der jungen Erde, schreibt die Gruppe um Sandra Pizzarello von der Arizona State University in Tempe.

Eine mögliche Option sind Meteoriten, deren Einschläge in der Frühzeit des Sonnensystems sehr viel häufiger waren als heute. Meteoriten, die auch heute noch regelmäßig die Erde treffen, gelten als konservierte Urmaterie des Sonnensystems. Die Forscher setzten daher gemahlenes Gestein eines bestimmten, an organischen Verbindungen reichen Meteoritentyps (CR) den Bedingungen der jungen Erde aus: heißem Wasser und hohem Druck. Dabei löste sich Ammoniak aus dem Meteoritenmehl in das umgebende Wasser.

Eine genaue Analyse zeigte, dass der darin enthaltene Stickstoff (N) nicht demjenigen gleicht, der sich heute auf der Erde findet, so dass die Forscher eine Verunreinigung während des Experiments als Quelle des Ammoniaks ausschließen. Die Ergebnisse legten nahe, dass solche Meteoriten die junge Erde mit den molekularen Vorläufern des Lebens geimpft haben könnten, meinen die Forscher.

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