Gentherapie für „Bubble Babys“ vielversprechend
London/Washington (dpa) - Eine experimentelle Gentherapie hat bei mehreren Kindern eine seltene angeborene Immunschwäche mindestens neun Jahre erfolgreich in Schach gehalten. Das berichten zwei Studien über die Behandlung sogenannter Bubble Babys mit dem schweren Immundefekt SCID.
Diese Bezeichnung rührt daher, dass den betroffenen Kinder fast die komplette körpereigene Abwehr fehlt, so dass sie möglichst abgeschirmt von ihrer Umwelt wie in einer Blase leben müssen. An sich harmlose Keime können für sie eine tödliche Gefahr darstellen.
Die beiden Studien dokumentieren im Fachblatt „Science Translational Medicine“ den Krankheitsverlauf bei 16 gentherapeutisch behandelten SCID-Kindern in Großbritannien. Die kleinen Patienten waren bei der Behandlung vier Monaten bis knapp vier Jahren alt, schreiben die Studienautoren Bobby Gaspar und Adrian Thrasher vom University College London. Den Kindern wurden blutbildende Stammzellen aus ihrem Knochenmark entnommen, in die intakte Gene für das Immunsystem übertragen wurden. Die so behandelten Zellen wurden wieder zurückverpflanzt.