Forscher: Meteoriteneinschläge lassen Asteroiden Vesta dunkeln

Katlenburg-Lindau (dpa) - Erosionsprozesse laufen auf dem Asteroiden Vesta offenbar ganz anders ab als auf vergleichbaren Himmelskörpern. Das berichten Forscher in der britischen Fachzeitschrift „Nature“.

Gleich zwei Studien haben sich mit der Oberfläche des ungewöhnlichen Brockens im All beschäftigt. Vesta ist einer der größten Asteroiden des Sonnensystems und hat einen Durchmesser von mehr als 500 Kilometern.

„Vor allem haben wir herausgefunden, dass es auf Vesta ganz anders zugeht als auf dem Mond“, sagte Vishnu Reddy vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau, der an der Forschung beteiligt war, der Nachrichtenagentur dpa.

Denn während auf dem Mond oder dem Asteroiden Itokawa durch Sonnenstrahlung und andere Einflüsse des Alls winzige Eisenpartikel entstehen, kommen diese auf Vesta nicht vor, wie Carle Pieters von der Brown University in Providence (US-Staat Rhode Island) und seine Mitarbeiter herausgefunden haben. Bei anderen Himmelskörpern ohne schützende Atmosphäre, etwa dem Mond, wird die Oberfläche durch diese Einflüsse des Weltraum-Wetters immer dunkler. Diese Beobachtung lässt sich auf Vesta auch machen - aber viel schwächer und ohne die typischen Eisenpartikel als Nebenprodukt der Erosion.

Dafür könnte eine zweite Studie die Erklärung liefern: Thomas McCord vom Bear Fight Institute in Winthrop (US-Staat Washington) und seine Mitarbeiter konnten bestätigen, dass es auf der Oberfläche des Asteroiden helles und dunkles Material gibt. Das dunkle Material ist reich an Kohlenstoff und könnte, so vermuten die Forscher, von Meteoriten stammen, die auf Vesta einschlagen - sie bringen den dunklen Stoff mit, der sich mit dem hellen Gestein Vestas vermischt.

Die für die Studien ausgewerteten Daten stammen von der Raumsonde „Dawn“, die den Asteroiden bis September etwa ein Jahr lang umkreist hat. Kameras an Bord der „Dawn“ hatten es auch ermöglicht, eine dreidimensionale Farbkarte des Asteroiden zu erstellen. „Die verschiedenen Farben deuten auf unterschiedliche mineralogische Zusammensetzungen hin“, erklärte Vishnu Reddy.

Vesta umkreist die Sonne im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Entdeckt wurde er als heller Punkt im Jahr 1807 von dem Bremer Astronomen Heinrich Olbers.

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