Forscher brechen ins sibirische Polarmeer auf

Hannover (dpa) - Eine internationale Expedition zu den Neusibirischen Inseln im Polarmeer soll eines der am wenigsten erforschten Gebiete der Arktis erkunden.

Der Expeditionsleiter der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Karsten Piepjohn, sagte am Freitag in Hannover: „Seit 15 Jahren versucht die BGR, eine Forschungsreise in diese entlegene Region zu organisieren. Jetzt ist es uns mit Hilfe unserer russischen Kollegen endlich gelungen, dieses Projekt zu realisieren.“ In der Arktis werden Erdöl und Erdgas vermutet.

Das 22-köpfige Wissenschaftler-Team wird am 1. September mit dem ehemaligen sowjetischen Versorgungseisbrecher „Mikhail Somov“ vom Hafen Tiksi zu den Neusibirischen Inseln aufbrechen. Das Schiff dient als schwimmende Unterkunft und Basislager für die Expedition „CASE 13“. Von hier aus brechen die Forscher zu ihren täglichen Erkundungen mit dem Hubschrauber auf. Sie wollen herausfinden, ob die Inseln einst zum Superkontinent Laurasia gehörten, der vor 120 Millionen Jahren auseinanderbrach.

Diese grundlegenden Forschungen seien wichtig für die Frage nach möglichen Vorkommen von Rohstoffen, vor allem Erdöl und Erdgas, hieß es. „Sollten die Neusibirischen Inseln tatsächlich am Nordrand Amerikas gelegen haben, könnte man die dort bekannte Rohstoffsituation übertragen auf die riesigen, wasserbedeckten Küstenmeere Sibiriens“, erklärte Piepjohn. Ein Viertel der weltweiten Erdöl- und Erdgasreserven werden in der Arktis vermutet.

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