Dunkler Energie auf der Spur: Esa plant Weltraumteleskop

Paris (dpa) - Die Europäische Weltraumorganisation Esa hat den Bau eines neuen Weltraumteleskops in Auftrag gegeben. Das Higtech-Gerät mit dem Namen Euclid soll 2020 mit einer Sojus-Rakete ins All geschossen werden und Informationen zur Entstehungsgeschichte des Weltraums sammeln.

Dazu wird es sechs Jahre lang hochauflösende Aufnahmen in der Tiefe des Weltraums machen und die Formen und Abstände von mehr als zwei Milliarden Galaxien messen, wie das mit dem Bau beauftragte Unternehmen Astrium am Dienstag mitteilte.

Anhand der Struktur des Universum und der Verteilung der Galaxien können Wissenschaftler Rückschlüsse auf die Entwicklungsgeschichte des Weltalls sowie das Wirken von Dunkler Materie und Dunkler Energie ziehen. Das erste Phänomen gilt wegen der Wirkung seiner Schwerkraft als „Leimstoff“ des Alls, letzteres bewirkt anscheinend, dass sich das Universum mit zunehmender Beschleunigung ausdehnt.

Die Daten sollen über ein 1,2-Meter-Teleskop sowie zwei wissenschaftliche Instrumente generiert werden. Bei ihnen handelt es sich um eine abbildende Kamera für den sichtbaren Teil des Lichts und einen abbildenden Nahinfrarot-Spektrographen. Die Missionskosten werden in Raumfahrtkreisen auf 600 Millionen Euro geschätzt. Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt soll Euclid bis zu zehn Milliarden Lichtjahre tief in die Weiten des Weltalls vordringen.

Deutsche Partner des Projekts sind das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching, das Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, die Universitätssternwarte München sowie die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

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