Aus dem Winterschlaf erwacht : Der Frühling kommt immer früher - vor allem in der Arktis
Davis (dpa) - Der Frühling beginnt auf der Nordhalbkugel immer früher, und zwar vor allem in der Polarregion. In der Arktis starte das Frühjahr heute bis zu 16 Tagen früher als noch vor zehn Jahren.
Das berichten US-Forscher im Fachmagazin „Scientific Reports“. Auslöser für den Trend sei vermutlich die Temperatur, die im hohen Norden stärker ansteige als in niedrigeren Breitengraden. Die Forscher fürchten, dass die Veränderungen wandernde Tierarten beeinträchtigten - etwa Zugvögel, die zum Brüten in die Arktis kommen.
Es gebe bereits einzelne Studien, die gezeigt haben, dass die Natur zunehmend früher aus dem Winterschlaf erwacht, schreiben die Forscher um Eric Post von der University of California in Davis. Der Frühlingsbeginn zeige sich etwa dadurch, dass Bäume austreiben, Blumen zu blühen beginnen oder Vögel ihre Wanderung zu den Brutgebieten antreten. Mit der Beobachtung solcher jährlicher wiederkehrender Naturereignisse beschäftigt sich die Phänologie.
Ein solche Entwicklung sei auch in Deutschland feststellbar, sagt Anja Engels, die beim Deutschen Wetterdienst (DWD) für das Fachgebiet Phänologie zuständig ist. „Seit etwa Ende der 1980er Jahre beobachten wir, dass der Frühling deutlich früher beginnt. Oft sind schon im Dezember die ersten Anzeichen für den Vorfrühling in der Natur zu sehen.“ Auch die Vegetationsphase des gesamten Jahres habe sich verlängert.