Außer Kontrolle : Chinesisches Raumlabor stürzt ab: Warnung vor Trümmern
Peking/Darmstadt (dpa) - Teile des 2016 außer Kontrolle geratenen chinesischen Raumlabors „Tiangong 1“ werden nach Ansicht von Raumfahrtexperten wahrscheinlich bald auf der Erde einschlagen.
„Wir rechnen Januar, Februar mit dem Eintritt in die Erdatmosphäre“, sagte Holger Krag von der Europäischen Raumfahrtagentur Esa in Darmstadt der Deutschen Presse-Agentur. Teile, die auftreffen, dürften aber keine Krater schlagen. „Die Wahrscheinlichkeit ist auch ganz klein, dass sie über bewohntem Gebiet runtergehen.“
Auch der australische Raumfahrt-Fachmann Morris Jones meinte, ein Großteil des Labors werde in der Atmosphäre verglühen. „Aber einige besonders große Bestandteile, etwa die Treibstofftanks, könnten auch die Erdoberfläche erreichen.“ Wo genau Teile einschlagen, sei zwar unmöglich vorherzusagen. „Das Risiko, dass Menschen oder Häuser getroffen werden, ist aber äußert gering.“
Im vergangenen Herbst war bekanntgeworden, dass China den 8,5 Tonnen schwere „Himmelspalast“ nicht mehr steuern kann und er nach sechs Jahren im All und zahlreichen Experimenten unkontrolliert auf die Erde stürzen wird. Laut der Raumfahrtbehörde des Landes umkreist das Labor die Erde zunächst in immer niedrigerer Umlaufbahn und wird bis spätestens April 2018 in den Sturzflug übergehen.