EU-Behörde bestätigt Risiko : Bestimmte Insektizide vergiften Bienen
Parma/Brüssel (dpa) - Für Wild- und Honigbienen sind sogenannte Neonicotinoide eine Gefahr. Dies hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) in einem Bericht klargestellt.
Während Bundesumweltministern Barbara Hendricks (SPD) erneut ein Freiland-Verbot für diese Insektizide fordert, kommt aus der Industrie Kritik an der Bewertung der EU-Behörde.
Im Fokus der Efsa-Untersuchung standen drei für Bienen giftige Insektizide namens Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid. Für diese Schädlingsbekämpfungsmittel hatte die EU-Kommission bereits ein Freiland-Verbot vorgeschlagen, die Mitgliedsstaaten wollten aber für Diskussionen darüber den Efsa-Bericht abwarten.
„Neonicotinoide schaden Bienen und Hummeln. Damit muss die Freilandanwendung dieser Stoffe nun verboten werden“, teilte Umweltministerin Hendricks mit. „Die EU-Mitgliedstaaten sollten über so ein Verbot bald abstimmen, und die Bundesregierung muss dann Ja sagen.“ Sie gehe davon aus, dass das Ja des Landwirtschaftsministers auch in einer künftigen Bundesregierung Bestand habe.
Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hatte Anfang Dezember in der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ gesagt: Wenn sich in der Efsa-Studie herausstelle, dass die Stoffe schädlich seien, „dann müssen sie komplett verboten werden“.
Auch die Grünen sehen nun die künftige Bundesregierung in der Pflicht, einem möglichen EU-Freilandverbot der drei Insektizide zuzustimmen. „Die Bienengifte müssen jetzt schleunigst vom Acker - der Frühling darf nicht noch stummer werden“, sagte deren Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik, Harald Ebner, der dpa. „Nun gibt es auch für die Bundesregierung keine Ausrede mehr.“