Amerika-Saurier war vielleicht Sauerländer

Münster/Balve (dpa) - Wissenschaftler haben im Sauerland den Reißzahn eines Dinosauriers entdeckt, dessen Revier die Fachwelt bisher in Nordamerika vermutet hatte. Ein Dromaeosaurus hat demnach vor 125 Millionen Jahren in der Gegend von Balve im Märkischen Kreis Beutetiere gejagt.

Der Fund in einem Steinbruch sei eine „wissenschaftliche Sensation“, sagte am Montag der Paläontologe Klaus-Peter Lanser. Er arbeitet beim Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Münster.

Zähne sind für die Forscher ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. „Die einzelnen Saurierarten weisen ausgeprägte Unterschiede an den Schneidekanten und -flächen ihrer Zähne auf, die ähnlich wie bei einer Messerklinge auf unterschiedlichste Weisen gezackt und gekerbt sein können“, erklärte Lanser. „Vielleicht müssen wir nach diesem Fund ganz umdenken. Möglicherweise entstanden die Dromaeosaurier gar nicht wie bislang immer angenommen in Nordamerika, sondern in Europa.“

Erste Fossilien der vier bis sechs Meter langen Echse waren in den USA und Kanada entdeckt worden. Neben einem Fund aus Portugal ist der Zahn aus Balve jetzt der zweite, der in Europa gefunden wurde. Auch die Ruhr-Universität Bochum war an der Untersuchung beteiligt.

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