"Wir werden mehr Frust als Lust ernten"- Ein Kommentar von Andreas Bellinger und Eberhard Fehre

Kaum Karten im freien Verkauf für die Euro 2008. Der DFB erwartet Ärger - und verteidigt sich.

<strong>Düsseldorf. Fußball ist in Deutschland Volkssport, doch das Volk gerät bei Großereignissen wie Welt- oder Europameisterschaften immer mehr in den Hintergrund. Wenn heute der Kartenverkauf im Internet für die Fußball-Europameisterschaft im Juni in Österreich und der Schweiz beginnt, herrscht ein derart eklatantes Missverhältnis zwischen Nachfrage und Angebot, dass Ärger und Frust bei Millionen Fans programmiert sind. Von den insgesamt dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) zugeteilten 21765Karten für die drei Vorrundenspiele der Nationalelf in Klagenfurt und Wien gehen nur 14400 in den freien Verkauf. Den Rest verteilt der DFB intern.

DFB-Präsident Theo Zwanziger weiß um die Brisanz dieser Regelung und geht schon einmal in Verteidigungsstellung: "Wir haben keinen Einfluss auf die Zuteilung der Ticket-Kontingente. Das macht die Uefa." Durch die relativ kleinen Stadien - Klagenfurt fasst 30000 Besucher, Wien immerhin 50000 - seien nicht mehr Karten verfügbar. "Ich weiß auch, dass es große Enttäuschungen geben wird. Die, die kein Glück bei der Verlosung haben, tun mir auch sehr leid", sagt Zwanziger und ergänzt: "Es gibt ja Tauschbörsen."

Finalspiele: Für mögliche deutsche Spiele im Viertelfinale, im Halbfinale oder im Finale gilt dasselbe. Sollte sich die DFB-Elf nicht qualifizieren, erhält der Käufer sein Geld zurück.

Preise: Die Preise für EM-Karten liegen zwischen 45 Euro für die billigste Vorrundenkarte und 550 Euro für das teuerste Finalticket.

8. Juni gegen Polen: Für das Spiel gegen Polen im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gehen 5722 Karten in die Online-Verlosung.

12. Juni gegen Kroatien: Ebenfalls 5722 Karten stehen für dieses Spiel zur Verfügung, das auch in Klagenfurt stattfindet.

16. Juni gegen Österreich: Für das Spiel im Wiener Ernst-Happel-Stadion stehen 10321 Tickets bereit.

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