Wiener Neujahrskonzert mit Friedens-Gesten

Wien/Berlin (dpa) - Mit einer besonderen Note ist das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker zu Ende gegangen.

Wiener Neujahrskonzert mit Friedens-Gesten
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Dirigent Daniel Barenboim bat beim „Radetzky-Marsch“ das Publikum per Handzeichen darum, auf das liebgewordene Mitklatschen weitgehend zu verzichten.

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Er selbst wanderte bei diesem populären Schluss-Stück des Konzerts durch die Reihen des Orchesters, um sich einzeln per Handschlag bei den Musikern zu bedanken. Anlass für diese Geste war der Charakter des Konzerts, das im Zeichen des Gedenkens an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren stand. Radetzky war ein umstrittener Feldmarschall im 19. Jahrhundert.

Die Wiener Philharmoniker hatten den 71-jährigen Barenboim eingeladen, nicht zuletzt weil er als Kämpfer für die Aussöhnung speziell zwischen Juden und Palästinensern weltweit respektiert wird.
Erstmals spielten die Philharmoniker auch den Walzer „Friedenspalmen“ von Josef Strauß.

2200 Gäste im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, darunter der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer, die US-Schauspielerin Julie Andrews und TV-Koch Johann Lafer, beklatschten die zahlreichen Walzer und Polkas aus der Feder der Komponisten-Dynastie Strauß. Die TV-Übertragung wurde in 92 Länder übertragen und erreichte weltweit rund 50 Millionen Menschen. Erstmals wurde das Konzert auch in Argentinien ausgestrahlt, dem Geburtsland Barenboims.

In Deutschland haben die Berliner Philharmoniker mit ihrem traditionellen Silvesterkonzert das alte Jahr verabschiedet. Für den ausverkauften Auftritt mit dem chinesischen Pianisten Lang Lang (31) unter Leitung von Sir Simon Rattle (58) gab es am Dienstagabend langen Applaus - unter anderem auch von Bundespräsident Joachim Gauck sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Auf dem Programm des Abends standen Werke von Sergej Prokofjew, Antonín Dvořák, Paul Hindemith und Aram Chatschaturjan sowie - als Zugabe - Johannes Brahms.

Das nächste Wiener Neujahrskonzert wird nach Angaben der Philharmoniker Zubin Mehta dirigieren. Der aus Indien stammende 77-jährige Maestro hat das Neujahrskonzert in Wien bereits vier Mal geleitet.

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