Wieder Attacke in Berliner U-Bahn - Fahrgäste greifen nicht ein

Berlin (dpa) - Die Serie von Gewaltausbrüchen im Berliner Nahverkehr reißt nicht ab. In der Nacht zum Samstag ist in der U-Bahnlinie 6 ein Pärchen von mehreren Unbekannten geschlagen und verletzt worden.

Nach Polizeiangaben halfen mehrere Fahrgäste den beiden nicht.

Ein 21-Jähriger erlitt einen Nasenbeinbruch und musste in eine Klinik. Seine 20-jährige Freundin wurde ebenfalls verletzt, konnte das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung aber wieder verlassen. Die Angreifer konnten zunächst nicht gefasst werden. In der Berliner U- und S-Bahn ist es in den vergangenen Monaten wiederholt zu gewalttätigen Übergriffen gekommen, bei denen zahlreiche Menschen verletzt worden sind.

Besonders der Fall, bei dem an Ostern im U-Bahnhof Friedrichstraße ein Handwerker mit gezielten Fußtritten gegen den Kopf ins Koma geprügelt wurde, führte zu bundesweiten Schlagzeilen und einer politischen Debatte um die Sicherheit im Nahverkehr der Hauptstadt.

Beim jüngsten Zwischenfall war das Pärchen in der U-Bahn von einer Gruppe junger Männer um ein Taschentuch gebeten worden. Weil sie keins erhielten, kam es zu Beschimpfungen. Als das Pärchen den Platz wechseln wollte, erhielt der 21-Jährige mehrere Faustschläge ins Gesicht. Als ihm seine Begleiterin helfen wollte, wurde sie gegen die Waggonwand geschubst. Das angegriffene Paar bat daraufhin andere Fahrgäste um Hilfe, doch niemand schritt ein. Daraufhin flüchtete das Paar an der nächsten Haltestelle.

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