Förderung, Wärmepumpen und Co. : Wie uns Robert Habeck zum Energiesparen bewegen will
Berlin Seit Russlands Angriff auf die Ukraine sucht Wirtschaftsminister Habeck nach neuen Energielieferanten. Aber ohne Energiesparen geht es nicht. Sein Haus veröffentlicht nun einen „Arbeitsplan“ zum Thema.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ruft zum Energiesparen auf und hat einen Arbeitsplan zum Thema vorgelegt. „Wer Energie spart, schützt das Klima, stärkt das Land und schont den Geldbeutel“, erklärte der Grünen-Politiker am Dienstag.
Man setze alle Hebel in Bewegung, um unabhängiger von russischer Energie zu werden, betonte Habeck. Der günstigste und effizienteste Beitrag zu mehr Unabhängigkeit sei aber weniger Energieverbrauch. Die Pläne im Detail:
- Energetische Sanierung: Die Förderung des Bundes für energieeffiziente Gebäude soll neu ausgerichtet werden. Der Schwerpunkt soll auf der Sanierung bestehender Gebäude und Wohnungen liegen. „Gerade alte Fenster, alte Außentüren oder alte Heizungsanlagen sind Energiefresser - und damit Kostenfaktoren“, heißt es in dem Papier. Von der Sanierungsförderung könnten zudem die allermeisten Wohngebäude profitieren.
- Beteiligung von Vermietern an Heizkosten: Vermieterinnen und Vermieter sollen sich künftig an den Heizkosten beteiligen. Konkret geht es um die Aufteilung des CO2-Preises, der seit 2021 fossile Energieträger wie Öl und Gas im Verkehrs- und Wärmebereich verteuert - das soll zum Klimaschutz beitragen. Bisher tragen Mieter diese Kosten alleine. Künftig soll gelten: Je schlechter die Energiebilanz eines Gebäudes, desto mehr zahlen die Vermieter. Darauf haben sich die zuständigen Ministerien schon Anfang April verständigt, ein Gesetzentwurf der Bundesregierung steht aber noch aus.
- Mehr Wärmepumpen: Wer eine Öl- oder Gasheizung mit einer Wärmepumpe ersetzt, soll Fördermittel bekommen - auch darauf haben sich Ampel-Vertreter bereits geeinigt. Wärmepumpen nutzen Wärme aus Luft, Erdreich oder Grundwasser. Ein „Aufbauprogramm Wärmepumpe“ soll Anreize etwa für Handwerksbetriebe für Weiterbildungen zur Planung und dem Einbau der Geräte geben. Ziel ist, dass die Zahl neu installierter Wärmepumpen bis 2024 auf über 500.000 pro Jahr steigt.