Wimmern, Fauchen, Keuchen : Wie Nashorn-Babys kommunizieren
Hodenhagen (dpa) - Sie wimmern, wenn sie Hunger haben, fauchen als Warnsignal und keuchen, um Hallo zu sagen. Eine Arbeitsgruppe der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat erstmals umfangreich die akustische Kommunikation junger Nashörner untersucht.
Die drei Wissenschaftler analysierten für die jetzt im Fachjournal „Plos One“ veröffentlichte Studie die Lautäußerungen von acht Südlichen Breitmaulnashörnern in den Zoos von Augsburg und Dortmund sowie im Serengeti-Park Hodenhagen nördlich von Hannover. Grundlage der Arbeit waren rund 164 Stunden aufgezeichnetes Audio- und Videomaterial.
Eines der Jungtiere wurde per Hand aufgezogen, es verfügte aber schon im Alter von zwei Monaten über das gleiche Repertoire an Rufen wie die unter Rhinozerossen aufgewachsenen Kälber. „Wir haben Anhaltspunkte, dass es bei der akustischen Kommunikation eine starke angeborene Komponente gibt“, sagte Hauptautorin Sabrina Linn.
Die Wissenschaftler unterscheiden bei den kleinen Dickhäutern vier verschiedene Rufe, nämlich Wimmern, Schnauben, Fauchen und Keuchen. Das Wimmern ist Linn zufolge eher ein Quieken und erinnert an Walgesänge. Es werde vor allem geäußert, wenn das Kleine Kontakt zur Mutter aufnimmt, meist vor dem Säugen. In einem kürzlich veröffentlichten und schon zehntausendfach im Internet geklickten Video ist ein wimmerndes Nashorn-Baby in Südafrika zu sehen, das vergeblich versucht, seine von Wilderern getötete Mutter zu wecken.