Wettlauf gegen die Zeit: Impfstoff ab Herbst lieferbar

Bis zum Winter muss ein Schutzmittel vorliegen. Derweil steigt die Zahl der Infizierten in Düsseldorf leicht.

Düsseldorf. Impfstoff-Hersteller können von sofort an mit der Produktion eines Schutzes gegen die Schweinegrippe beginnen. Alle Hersteller hätten inzwischen das sogenannte Saat-Virus mit dem abgeschwächten Erreger bekommen, teilte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mit. Es ist bundesweit für die Freigabe von Impfstoffen zuständig.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zeigte sich dennoch besorgt darüber, dass das Virus der Schweinegrippe und das der normalen Grippe im Winter zusammenkommen und sich möglicherweise vermischen könnte. Für die Schweinegrippe werde es aber schon deshalb vor Herbst keinen Impfstoff geben, da in Studien zunächst die Verträglichkeit neuer Mittel sichergestellt werden müsse.

Zum Schutz vor der Schweinegrippe seien zwei Impfungen nötig, weil es sich um einen ganz neuen Virustyp handele, sagte die PEI- Sprecherin. Für welche Personengruppen sie empfohlen werde, werde erst entschieden, wenn der Impfstoff fertig sei. Für den deutschen Markt produzierten die Unternehmen Novartis und GlaxoSmithKline den Impfstoff.

In Deutschland richtete sich die Aufmerksamkeit weiter auf Düsseldorf. Die NRW-Landeshauptstadt meldete am Freitag sechs neue positiv Getestete, davon fünf Kinder. Es handele sich um Klassenkameraden und Geschwister von infizierten Schülern der Japanischen Schule. Damit seien nun 51 japanische Kinder erkrankt.

Eine 29-jährige Schweizerin, die am Freitagmittag aus Los Angeles kommend in Düsseldorf landete, wurde ebenfalls positiv getestet und ins Uni-Klinikum gebracht. Damit erhöht sich die offizielle Gesamtzahl der an der neuen Influenza Erkrankten in Düsseldorf auf 67.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bislang knapp 30 000 Fälle in 74 Ländern registriert. 145 dieser Patienten sind gestorben. Am Donnerstag hatte die WHO die Schweinegrippe zu einer Epidemie von globalem Ausmaß (Pandemie) hochgestuft.

Derweil wird der für Samstag geplante Düsseldorfer Japantag mit großem Feuerwerk und der Präsentation japanischer Kultur wie geplant stattfinden. Da die Infizierten nicht zu den Veranstaltungen kämen, könne das Fest bedenkenlos organisiert werden, sagte der Leiter des Düsseldorfer Gesundheitsamtes, Heiko Schneitler.

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