Essen Wegen Mordes verurteilter Mann tötet sich in Zelle

Zwei Tage nach seiner Verurteilung wegen Mordes sieht ein Häftling in Essen keinen Sinn mehr im Leben. Es ist dEssener erste Suizid in dem Gefängnis seit acht Jahren. Anzeichen für die Selbsttötung gab es laut Justizministerium nicht.

Essen (dpa). Kurz nach seiner Verurteilung wegen des Mordes an seiner Frau hat sich ein Mann aus Bottrop in seiner Zelle erhängt. Die Leiche des 40-Jährigen, der stets seine Unschuld beteuert hatte, wurde am Donnerstag im Essener Gefängnis entdeckt. Dies teilte das Landesjustizministerium in Düsseldorf mit und bestätigte damit einen Bericht von „Bild.de“.

Am Dienstag hatte das Essener Schwurgericht den Ehemann der dreifachen Mutter zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Richter hielten ihn aufgrund einer „Vielzahl von Indizien“ für überführt, obwohl er die Tat bestritten hatte. Die 35 Jahre alte Frau war Mitte Februar nach einem Kopfschuss gestorben.

Der Hobbylandwirt sei nach dem Urteilsspruch von Psychologen untersucht worden, sagte der Ministeriumssprecher. Es habe keinerlei Anzeichen für einen drohenden Suizid gegeben. „100-prozentige Sicherheit gibt es leider nie.“ In der Essener Justizanstalt sei es die erste Selbsttötung seit acht Jahren.

In den landesweit 36 Gefängnissen mit rund 15 500 Inhaftierten habe es dieses Jahr sieben Suizide gegeben. 2014 hatten sich elf Menschen in der Haft das Leben genommen.

Falls ein Häftling als gefährdet eingestuft werde, schaue das Justizpersonal alle 15 Minuten nach ihm, erklärte der Ministeriumssprecher. Unter Umständen werde ein Gefangener auch in eine Zwei-Mann-Zelle verlegt.

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