Wegberg: Ärzte in Prozess um Klinik-Skandal freigesprochen
Mönchengladbach. Im Prozess um den Wegberger Klinik-Skandalsind am Donnerstag zwei der sieben angeklagten Ärzte freigesprochenworden. Sie hatten an einem Verbandswechsel bei einer Patientin mitgewirkt, die kurz darauf gestorben war.
Es sei nicht erwiesen, dass bei dieser Behandlung, wie in der Anklage behauptet, Zitronensaft in die Bauchwunde der schwer kranken Frau gegeben wurde, befand das Landgericht in Mönchengladbach unter Vorsitz von Richter Lothar Beckers. Gegen fünf Mediziner wird weiter verhandelt.
Die Staatsanwaltschaft hat dem ehemaligen Klinik-Besitzer und Chefarzt Arnold Pier vorgeworfen, für den Tod von sieben Patienten und für mehr als 60 Fälle von Körperverletzung verantwortlich zu sein.
Pier habe aus Profitstreben seinen Patienten gesunde Organe entnommen und an teuren Medikamenten gespart, so die Anklage. Um teure Desinfektionsmittel zu sparen, sei zu den Zitronen gegriffen worden.
Pier und seine Verteidiger haben die Vorwürfe bestritten und die Verwendung des Zitronensaftes als medizinisch vertretbar verteidigt.