Wetter-Weisheit Was der Siebenschläfer wirklich für den Sommer bedeutet

"Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt." Am Dienstag, 27. Juni, ist es wieder soweit - wird der Grundstock für den Sommer 2017 gelegt, wenn die Bauernregel Recht hat.

Der Siebenschläfer ist ein putziges Nagetier - das mit dem gleichnamigen Tag nur den Namen gemein hat. (Symbolbild)

Der Siebenschläfer ist ein putziges Nagetier - das mit dem gleichnamigen Tag nur den Namen gemein hat. (Symbolbild)

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Düsseldorf. "Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt." Am Dienstag, 27. Juni, ist es wieder soweit - wird der Grundstock für den Sommer 2017 gelegt, wenn die Bauernregel Recht stimmt.

Dabei gibt es eine große Ungenauigkeit, die diesen Tag betrifft. Und die hängt schlicht und einfach mit dem Datum zusammen. Der Spruch rührt nämlich aus dem frühen Mittelalter, weit vor der gregorianischen Kalenderreform (16. Jahrundert), die die Karten neu mischte. Seither fällt der Siebschläfertag eigentlich auf den 8. Juli. Folge: Nicht das Wetter am 27. Juni ist entscheidend, sondern die Großwetterlage im Zeitraum Ende Juni bis Anfang Juli.

Eines vorweg: Mit dem putzigen Namensverwandten, dem Nagetier, hat der Siebeschläfertag nichts gemein. Vielmehr liegen die Wurzeln des Namens in der Zeit der Christenverfolgung. Der Legende nach waren im 3. Jahrhundert nach Christus sieben Brüder in eine Berghöhle nahe dem griechsichen Ephesos geflohen. Sie wurden eingemauert und starben. Über 200 Jahre später sollen sie wieder zum Leben erwacht sein, um die Auferstehung der Toten zu bezeugen.

Hier kommt ein weiterer Begriff, der Jetstream, ins Spiel. Dieser wörtlich übersetzte Stahlstrom bezeichnet nichts anderes starke, bandförmige Windströme in höheren Luftschichten. Die Statistik besagt, dass die Großwetterlage in der Regel Ende Juni/Anfang Juli vom Jetstream abhängt. Liegt der im Norden, wandern Tiefdruckgebiete meist Richtung Nordeuropa, so dass Mittel- und Südeuropa unter Hochdruckeinfluss geraten - mit warmem und trockenem Wetter. Liegt der Jetstream südlicher, können Tiefs über Mitteleuropa hinwegziehen - es wird nass und kühl. Ausnahme: Norddeutschland hat wegen des stärker maritim geprägten Klimas sein eigenes Wetter.

Zwar erhöht die "Erweiterung" des Siebenschläfers auf einen Zeitraum die Trefferquote für Vorhersagen. Aber Hundertprozentigkeit wird nicht erreicht. Erfahrungswerte besagen, dass die Treffsicherheit zunimmt, je weiter südlich man kommt. In Deutschland liegt sie bei etwa 50 Prozent im Nodern und 60 bis 70 Prozent im Süden. Wetterprognosen made by Computer sind naturgemäß sicherer.

Laut Deutschem Wetterdienst ziehen in der Nacht zum Dienstag im Südwesten und Westen Wolken auf. Sie bringen Regen und einzelne Gewitter. Am 27. Juni selbst weiten sich Gewitter und Starkregen vom Westen und Südwesten auf die mittleren Landesteile aus. Es besteht eine zunehmende Unwettergefahr. Im Norden und Osten scheint noch länger die Sonne und es bleibt meist trocken. Die Temperaturen schwanken von 18 bis 24 Grad im Norden, können aber auch 30 Grad erreichen.

Was dieser Wankelmut des Wetters für den Sommer 2017 bedeutet, vermag im Moment niemand zu sagen - vielleicht sollte man doch erstmal den 8. Juli abwarten. (Red)

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