Warum zwischen Weihnachten und Neujahr nicht gewaschen werden darf : Brauchtum: Wäschewaschen bringt Pech
Düsseldorf Einem Aberglauben auf der Spur: Warum zwischen Weihnachten und Neujahr nicht gewaschen werden darf.
Düsseldorf. Es bringt Unglück. Pech. Im schlimmsten Fall den Tod. Wer zwischen Weihnachten und Neujahr Wäsche wäscht, dem steht im neuen Jahr Schlimmes bevor. So will es ein Jahrhunderte alter Aberglaube, der noch heute in manchen Köpfen umherspukt. Woher er kommt und was es mit dem Waschverbot auf sich hat, ist aber nur schwer zu erklären.
Früher waren in der „stillen Zeit“ alltägliche Arbeiten verboten
„Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr oder dem Dreikönigstag galt früher als Zwischenzeit“, sagt Dagmar Hänel, Leiterin der Abteilung Volkskunde des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte. „Das alte Jahr war noch nicht zu Ende, das neue Jahr hatte noch nicht richtig begonnen. Es war eine stille Zeit.“
Mancherorts wurden die Tage vom 25. Dezember bis zum 6. Januar auch als zwölf heilige Tage oder — im alpenländischen Raum — als Rauhnächte bezeichnet. „Alltägliche Arbeiten wie spinnen, weben oder dreschen waren in dieser Zeit verboten, ebenso das Waschen.“ Wer sich nicht daran hielt, dem drohte Unheil. „Man muss bedenken, dass diese Zeit die dunkelste des Jahres war. Es gab keine Elektrizität, alles war düster und etwas unheimlich. Die Leute saßen zusammen und erzählten sich Geschichten. Da entstanden womöglich diese Vorstellungen“, erklärt Dagmar Hänel.