Von Lena bis Robbie Williams: Echo-Gala in Berlin

Berlin (dpa) - Blitzlichtgewitter unter dem Funkturm: Zum Beginn der Echo-Gala in Berlin haben sich am Donnerstagabend die Stars der Popmusik zu ihrem jährlichen Preismarathon versammelt.

Bereits mehr als eine Stunde vor Beginn der Show zogen die Künstler im Minutentakt über den lila Teppich in die Messehallen am Berliner Funkturm. Vor dem Eingang kreischten die Fans.

Als Robbie Williams mit der Band Take That eintraf, waren sie kaum noch zu halten. Die britische Pop-Band teilt die Begeisterung ihrer Anhänger allerdings nicht. Sie freuten sich an diesem Abend am meisten darauf, nach Hause zu kommen, sagte Williams. „Zuhause bleiben ist das neue Ausgehen“, befand der Frauenschwarm.

Grand-Prix-Siegerin Lena, die vor einem Jahr noch unbekannt war, kam gut gelaunt zur Preisverleihung. „Ich bin fünffach aufgeregt, das Herz klopft die ganze Zeit durch“, sagte sie zu ihrer fünffachen Nominierung. Geschlafen habe sie aber gut, sagte die 19-Jährige im schwarzen Kleid und Seitenzopf.

Harte Konkurrenz als Newcomer des Jahres bekommt Lena durch den 25 Jahre alten Grammy-Preisträger Bruno Mars. Der US-amerikanische Sänger bekannte vor der Show, dass er sich sein Herz aus der Seele singen wolle. Über den Gewinn des ersten Grammy sei er unheimlich froh.

„Der Graf“, Frontmann der Band Unheilig, die für sage und schreibe sechs Echos nominiert ist, bekannte: „Ich fühle mich wie Alice im Wunderland.“ Er freue sich tierisch auf seinen Auftritt, sei aber auch „komplett nervös“, hier vor allen nationalen und internationalen Musikstars auftreten zu dürfen.

Herbert Grönemeyer sagte zu seinen Chancen auf einen Preis: „Heute geht noch was!“ Der Echo sei weiterhin ein sehr wichtiger Preis der Musikbranche. Zugleich bedauerte er, dass immer weniger Jugendliche in die Plattenläden gingen.

Anna Loos, die Frontfrau der ebenfalls nominierten Rockband Silly, zeigte sich im schwarzen Leder-Outfit ebenso aufgeregt wie unprätentiös. „Cool, dass wir hier für einen Echo nominiert sind. Das reicht uns schon, über den Gewinn denken wir gar nicht so nach“. Smudo von den Fantastischen Vier verriet auf eine Frage, er engagiere sich für die Opfer der Naturkatastrophe in Japan, „aber privat“.

Von Grönemeyer über die Kastelruther Spatzen bis Lena - die Feier soll auch eine Leistungsschau der deutschen Musikindustrie sein. Lena („Satellite“) gehört zusammen mit der Band Unheilig zu den Favoriten. Es ist bereits die 10. Echo-Verleihung in Berlin, die 20. insgesamt.

Neben Grönemeyer, der seine neue Single „Schiffsverkehr“ vorstellen will, wird Lena ihren vom Publikum gewählten Titel für den Eurovision Song Contest am 14. Mai in Düsseldorf „Taken By A Stranger“ singen. Auftreten werden auch der britische Shootingstar Adele („Rolling in the Deep“), das englische Duo Hurts und die deutsche Soul-Sängerin Joy Denalane.

Im Rennen um die Echo-Preise sind unter anderem David Garrett, Peter Maffay, Reinhard Mey, Philipp Poisel und Schiller. Bei den Frauen können unter anderem Andrea Berg, Helene Fischer, Sarah Connor, Nina Hagen und Velile hoffen. Zu den Anwärtern auf eine der Auszeichnungen in 25 Kategorien gehören auch die Band Ich + Ich, Hurts und die Sängerin Amy Mcdonald.

Die Produzentin und Sängerin Annette Humpe (Ideal, Ich + Ich) wird für ihr Lebenswerk geehrt. Beim Kritikerpreis sind Fritz Kalkbrenner, Pantha du Prince, Christiane Rösinger, Kristof Schreuf und Tocotronic mit ihren Alben in der Auswahl.

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