Volker Bouffier: Der Attackierer

Volker Bouffier, Hessens Ministerpräsident, ist einer der Wortführer der Konservativen in der CDU. Sein Verhältnis zu Kanzlerin Angela Merkel gilt als eher distanziert. Selten aber hat er die Bundesregierung so offen angegriffen wie nun in einem Interview mit dem Magazin „Stern“.

Er könne verstehen, so der 59-Jährige, „dass die Menschen fragen: Wo ist hier eigentlich die Linie?“ Insbesondere warnt er seine Partei vor einer zu schnellen Festlegung beim Ausstieg aus der Atomkraft. Auch ältere Meiler sollten nach der Sicherheitsüberprüfung gegebenenfalls am Netz bleiben. Zudem rügt er die deutsche Enthaltung im UN-Sicherheitsrat zum Libyen-Einsatz: „Es ist der Eindruck entstanden, wir seien nicht mehr bündnistreu. Das ist in der Tat sehr bedauerlich, hat uns geschadet und darf nicht noch einmal passieren.“

Bouffier, der als langjähriger Vertrauter Roland Kochs im vergangenen Jahr das Amt des Ministerpräsidenten von ihm übernahm, gilt schon länger als konservativer Haudegen. Elf Jahre lang war er hessischer Innenminister. In dieser Zeit setzte er zahlreiche Gesetze zur Inneren Sicherheit und einen umstrittenen Wissens- und Wertetest für Migranten durch.

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