Vermisster Mountainbiker liegt 90 Stunden in Schlucht

Schwiegershausen. Fast 90 Stunden liegt im Harz ein schwer verletzter Mountainbiker nach einem Sturz bewegungsunfähig in einer Schlucht. Hunderte Helfer suchen ihn seit Tagen.

Aufatmen dann am Samstagmorgen: Durch Zufall entdecken Freizeitsportler den 43- Jährigen - er lebt.

Der Mountainbiker aus Schwiegershausen bei Osterode in Niedersachsen war am Dienstagabend zu einer zweistündigen Tour aufgebrochen. Doch er kam nicht zurück. Für die Polizei war schnell klar, der verheiratete Familienvater musste einen Unfall gehabt haben - irgendwo im Harz oder in dessen Vorland.

Eine aufwendige Suchaktion begann: Tagelang waren Hunderte von Polizisten, Feuerwehrleuten, Reitern und freiwilligen Helfern auf Wegen und Straßen unterwegs. Taucher suchten Flüsse und Bäche ab. Ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera kreiste über der Region. Eine Spur des Vermissten gab es jedoch nicht.

"Am Samstagvormittag hat dann der Zufall geholfen", sagtePolizeisprecher Uwe Falkenhain. Zwei Freizeitsportler, darunter einPolizist, die mit ihren Mountainbikes östlich von Osterode unterwegswaren, warfen beim langsamen Bergauffahren einen Blick in denAbgrund. Dort lag der Verunglückte reglos auf dem Bauch.

Er hatteschwere Knochenbrüche, war aber ansprechbar. Obwohl in der Nähe einBach fließt, sei der 43-Jährige stark ausgetrocknet gewesen, sagteFalkenhain. Wegen seiner schweren Verletzungen habe sich der Mannnicht bis zum Wasser schleppen können.Die Polizei geht davon aus, dass der Mountainbiker amDienstagabend bei einer rasanten Talfahrt in ein tiefes Schlaglochgeraten und dann mit seinem Fahrrad abgestürzt war.

Die Feuerwehrmusste den Mann aus der Schlucht holen. Er wurde ins Krankenhausgeflogen und noch am Samstagmittag operiert. Lebensgefahr bestehtnach Angaben der Polizei nicht.

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