Verkehrssünder: Frauen fahren sicher ins Ziel, Männer punkten in Flensburg

Nie zuvor waren so viele Verkehrssünder registriert. Männliche Fahrer werden vier Mal so häufig ins Zentralregister eingetragen wie weibliche. Drogen tauchen im Straßenverkehr immer seltener auf.

Flensburg. Ein Blick in den jüngsten Jahresbericht des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) lässt aufhorchen: Nie zuvor waren im Flensburger Zentralregister so viele Verkehrssünder registriert. Ihre Zahl erreichte 2006 mit rund 8,4 Millionen Menschen einen neuen Rekord. Und: 80 Prozent der "Punktesammler" sind Männer.

Mehr Führerscheine, mehr Autos und mehr Kontrollen treiben die Zahlen nach oben. Hinzu kommen neuere Vorschriften wie das Verbot von Handytelefonaten ohne Freisprechanlage. Der Zuwachs der in Flensburg registrierten Bürger betrug im Jahr 2006 drei Prozent. Schon im Vorjahr war mit fast 8,2 Millionen Eingetragenen eine Höchstmarke erreicht worden, sagte KBA-Präsident Ekhard Zinke.

Bundesweit gibt es nach Experten-Schätzungen 50 Millionen Führerscheininhaber. Genaue Zahlen gibt es allerdings nicht.

Mehr als die Hälfte der Männer wie der Frauen seien zu schnell gewesen, sagte Zinke. Während Männer wesentlich häufiger angetrunken am Steuer auffielen, hätten Frauen relativ oft die Vorfahrt missachtet.

Die Zahl der Fälle von Alkohol am Steuer nahm deutlich ab, im Vergleich zu 2005 sank sie um 7,5 Prozent. Auch andere Drogen tauchten im Straßenverkehr 2006 seltener auf, die Zahl solcher Vorfälle schrumpfte um 1,8 Prozent - nach jahrelangem Zuwachs. Insgesamt hatten Verkehrsteilnehmer im vergangenen Jahr 225 300 Mal Alkohol oder Rauschgift im Blut, als sie in eine Kontrolle gerieten.

Erneut wuchs die Zahl der Autos auf deutschen Straßen. Knapp 46,6 Millionen Fahrzeuge sind laut KBA-Statistik in Deutschland angemeldet. Im Vorjahr waren es noch 46,1 Millionen. Inzwischen ist das deutsche Durchschnittsauto gut acht Jahre alt.

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