Verkehr: Darum zwingen Rückspiegel Autos auf die rechte Spur

Ist ein Pkw mehr als zwei Meter breit, darf er in Baustellen nicht links fahren, sonst drohen 20 Euro Bußgeld.

Düsseldorf. Wissen Sie, wie breit Ihr Auto ist? 1,98 oder gar 2,04 Meter? Mit oder ohne Außenspiegel? Das sind keine Fragen aus dem Autoquartett. Sie spielen ganz praktisch eine Rolle — in Autobahnbaustellen. Dort weist häufig ein Verkehrsschild darauf hin, dass bei einer Fahrzeugbreite von mehr als zwei Metern der linke Fahrstreifen nicht benutzt werden darf. Wer dennoch links fährt, riskiert 20 Euro Bußgeld. Kommt es zum Unfall, so warnt der ADAC, ist der Versicherungsschutz eingeschränkt. Bei einem Unfall mit Fremdverschulden reduziert sich der Ersatzanspruch wegen Mitverschulden.

Um die Fahrzeugbreite festzustellen, reicht der Blick in den Kfz-Schein nicht aus. Dort steht nämlich nicht die tatsächliche Breite.

Der ADAC erläutert: So sei der Audi Q 7 nur 1,98 Meter, mit Spiegeln aber 2,18 Meter breit. Selbst der VW Golf sei mit insgesamt 2,04 Metern zu breit. Weil die tatsächliche Breite entscheidet, sei die linke Spur für etwa 70 Prozent der neu zugelassenen Autos tabu. Wegen steigender Unfallzahlen in Autobahnbaustellen gibt es verschiedene Ansätze: So wird auf der A 5 bei Offenburg das Projekt „Versetztes Fahren“ getestet: Es gilt ein Überholverbot, die Wagen fahren versetzt auf beiden Spuren. In NRW verbreitert man, wo möglich, die linke Spur. Auf dem Verkehrsschild steht dann 2,1.

Übrigens: Rechts zu fahren ist gar nicht so übel. Nicht nur, dass man dort oft 30 Prozent mehr Platz hat. Auch das Ungemach hält sich in Grenzen. Straßen NRW hat es ausgerechnet: Der Zeitverlust in einer sechs Kilometer langen Baustelle beträgt, wenn Sie statt mit 80 nur mit Tempo 60 vorankommen, ganze 90 Sekunden.

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