Vegetarier: Warum nicht mal ganz ohne Fleisch?

Sie essen nichts, wofür ein Tier sterben muss – wie Steak, Gummibären mit Gelatine oder Fischstäbchen. Das ist bekömmlich.

<strong>Düsseldorf. Der Gedanke an ein saftiges Steak, zarte Schweinelendchen oder eine würzige Rinderroulade lässt so manchem Genießer das Wasser im Munde zusammen laufen. Doch nicht jeder empfindet so: Aus ganz verschiedenen Gründen verzichten viele Menschen komplett auf Fleisch und Fisch und leben vegetarisch.

"Vegetarier essen nichts, wofür ein Tier extra sterben muss", erläutert Thomas Schönberger vom Vegetarier-Bund Deutschland (Vebu) in Hannover. Dazu gehören nicht nur Steak und Fischstäbchen, sondern auch Gummibärchen mit Gelatine oder Suppe aus Rinderbrühe.

"Zum Glück hat sich das Vegetarier-Image sehr gewandelt und wird nicht mehr nur mit Sonderlingen und extremen Typen in Verbindung gebracht", sagt Schönberger. Vegetarismus sei zu einer modernen Ernährungsweise geworden.

Vegetarisches Leben ist mehr, als einfach nur auf Fleisch zu verzichten. "Auf Dauer muss eine komplette Ernährungsumstellung folgen", sagt der Ernährungsmediziner Prof. Helmut Rottka in Berlin.

In vielen Vegetarier-Haushalten stehen Milch, Käse und Eier im Kühlschrank. "Das sind die Ovo-lacto-Vegetarier", weiß Schönberger. Milchprodukte seien zwar nicht pflanzlich, aber für ihre Herstellung müssten die Tiere nicht sterben.

Wer auch auf das Frühstücksei verzichtet, nennt sich Lacto-Vegetarier. Die Gruppe der konsequentesten Pflanzenverköstiger sind die Veganer. Sie ernähren sich ausschließlich pflanzlich. Auch im Alltag versuchen sie, tierische Produkte zu meiden: Sie tragen zum Beispiel keine Lederschuhe.

"Es gibt nicht den typischen Vegetarier", sagt Kristin Mitte von der Universität Jena. Die Psychologin hat erforscht, warum Menschen auf Fleisch verzichten: "Die größte Gruppe machen immer noch die moralischen Vegetarier aus", so Mitte. Tierschutz und ökologische Gründe schreiben sie groß.

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