Uwe Ochsenknecht: „Was soll ich mit einem Ferrari?“

Uwe Ochsenknecht über wahren Luxus, unbequeme Rennautos und seine Abneigung gegen Schickimicki.

WZ: Herr Ochsenknecht, in Ihrem neuen Film geht es um einen fetten Lotteriegewinn und die Folgen. Was würden Sie denn mit ein paar Lotto-Milliönchen machen?

Uwe Ochsenknecht: Auf jeden Fall nicht in Aktien investieren (lacht). Eher schon in Stein und Mauern.

Ochsenknecht: Also, da schon mal gar nicht. Lieber irgendwo, wo ursprüngliche Natur ist. Außerdem würde mir da der Schickimicki-Zirkus gewaltig auf den Geist gehen. Da liegen mir unberührte Landschaften ohne Jubel und Trubel schon mehr.

Ochsenknecht: Überhaupt nicht, so was brauche ich alles nicht. Ich komme aus einfachen Verhältnissen, und das hat mich geprägt. Für mich ist es schon Luxus, mal kurzfristig in den Urlaub zu fahren oder schön essen zu gehen. Wenn man in solchen Fällen nicht überlegen muss, ob man sich das leisten kann, dann reicht mir das schon.

Ochsenknecht: Nein, überhaupt nicht, ich bin da ganz bescheiden. Sehen Sie: Was soll ich mit einem Ferrari, wo soll ich den denn fahren? Auf der Autobahn mit 120? Außerdem mag ich sowieso keine Rennautos, in denen man mit dem Allerwertesten knapp über dem Boden sitzt und hinterm Steuer eingeklemmt wie eine Ölsardine ist.

Ochsenknecht: Ach, Fieslinge machen einfach Spaß. Die Guten sind doch langweilig, glattgebügelt, bieten wenig Angriffsfläche. So ein richtig böser Unternehmer hat schon mehr Ecken und Kanten, die mich interessieren. Als nächstes spiele ich übrigens bei Dieter Wedel einen Bauunternehmer (lacht).

Ochsenknecht: Becker ist einer, der es immer wieder schafft, trotz verschlechterter Bedingungen Niveau und Qualität abzuliefern. Es ist ja alles nicht einfacher geworden, Sie haben heutzutage weniger Geld und weniger Drehtage für einen Film. Becker schreibt auch die Drehbücher selber und weiß deshalb beim Drehen immer ganz genau, worum es ihm geht. Außerdem arbeitet er fast wie im Theater mit den Schauspielern akribisch an den Rollen - das ist selten heutzutage. Er hat auch selber einen Wahnsinnsspaß beim Drehen, und das überträgt sich natürlich auf die Schauspieler.

Ochsenknecht: Nein, das nicht. Bei Lars Becker haben Sie schon mal einen 13- oder 14-Stunden-Tag, da fällt man abends todmüde ins Bett. Außerdem haben wir an der Nordsee gedreht, und da ist das Wetter auch nicht immer brav. Das war manchmal ganz schön kalt - nicht nur draußen, wir haben ja auch in den Kühlhäusern einer echten Fischfabrik gedreht.

Ochsenknecht: Daran gewöhnt man sich, wir haben auch jede Menge Fisch gegessen. Ich ziehe mir in der Beziehung so gut wie alles rein.

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