Urteil: Richter weint im Smith-Prozess

Jurist empfiehlt sich im Streit um die Beerdigung von Anna Nicole Smith fürs Fernsehen.

Miami. Nach langem juristischen Hin und Her soll das US-Fotomodell Anna Nicole Smith endlich die letzte Ruhe finden: Mit Tränen in den Augen verkündete Richter Larry Seidlin, sie solle auf den Bahamas an der Seite ihres verstorbenen Sohnes Daniel beerdigt werden.

Dass der Prozess zum Medienspektakel ausartete, geht auf das Konto des Richters: Offenbar wollte er sich für amerikanische Fernsehproduzenten in Szene setzen. Mit der philosophischen Betrachtung "Wer ist hier der Schurke? Es gibt kein schwarz oder weiß, es gibt nur grau", beendete er seine Ausführung, ehe er das Urteil verkündete.

Nach Berichten mehrerer US-Fernsehsender liegt Seidlins bühnenreifer Auftritt, den Juristen als Blamage für die Justiz beschimpften, ein handfester Karrieregedanke zugrunde: Angeblich hat der 56-Jährige sich bereits bei mehreren TV- und Filmstudios beworben, um der nächste "Fernsehrichter" zu werden und somit Star einer Serie, in dem Rechtsstreitigkeiten aus dem täglichen Leben vor laufender Kamera ausgefochten werden.

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