Unsere i-Dötzchen: Was sie im Jahr 2020 erwartet

Fachkräfte sind Mangelware, Ärzte optimieren den Körper, und Familie hat wieder Konjunktur – so werden die heutigen Erstklässler morgen einmal leben.

Düsseldorf. Am Dienstag werden in NRW 172 400 Kinder eingeschult. Wie sieht die Welt aus, in die sie später einmal entlassen werden? Wir werfen gemeinsam mit dem Zukunftsforscher Eike Wenzel vom Deutschen Zukunftsinstitut in Kelkheim einen Blick ins Jahr 2020.

Die meisten Schüler legen qualifizierte Schulabschlüsse wie das Abitur ab und haben daher gute Chancen, Arbeit zu finden. Zudem ist der Bedarf an Fachkräften enorm - das Zeitalter der Massenarbeitslosigkeit ist für diese geburtenschwachen Jahrgänge vorbei. Allerdings ist Deutschland noch immer eine Klassengesellschaft: Wer aus den unteren Schichten kommt, schafft den beruflichen Aufstieg seltener.

Die Menschen, die 2020 die Schule verlassen, denken mehrheitlich bürgerlich. Sie träumen von einer klassischen Familie: Mutter, Vater, Kinder. Die vor dem Traualtar geschlossene Ehe jedoch hat ihre zentrale Stellung verloren. Und neben der Familie gibt es zahlreiche alternative Formen des Zusammenlebens. Vor allem Patchwork-Familien sind weit verbreitet.

Der Anteil der Sonnenkraft am Energieverbrauch ist um 40 Prozent höher als heute. Wer im Jahr 2020 den Führerschein macht, der fährt später ein Hybridauto, das mit Strom und sündhaft teurem Benzin angetrieben wird. Weite Wege fährt er nur noch in den Urlaub: Die Zeiten unendlicher Ströme von Berufspendlern sind Vergangenheit, da die meisten jungen Menschen in der Stadt wohnen.

Die jungen Erwachsenen werden statistisch gesehen uralt. Denn viele Krankheiten, die heute noch tödlich enden, lassen sich sehr viel besser therapieren. Zugleich versuchen die Menschen, ihren Körper medizinisch zu optimieren. Leistungsfördernde Medikamente sind zwar umstritten, finden aber reißenden Absatz.

Das Handy ist das Universal-Medium: Telefon, Internetanschluss und Laptop in einem Gerät. Die mobile Rundum-Kommunikation revolutioniert auch die Arbeitswelt. Das Büro verliert seine Bedeutung, viele der Berufseinsteiger werden im Jahr 2020 mobile Flexisten - die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Das Fernsehen bleibt erhalten, aber nicht in Form starrer Programminhalte: Als Heimkino, dessen Inhalte nach eigenem Geschmack aus dem Netz heruntergeladen werden, sorgt es für Gruppenerlebnisse.

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