Uni Münster: Schatz im XXL-Format
Die Universität besitzt eine Beschreibung Ägyptens in einem seltenen Großformat. Nun präsentierte sie das Buch erstmals der Öffentlichkeit — und will so ein Rätsel lösen.
Münster. Die Pyramiden von Gizeh und der Luxor-Tempel in XXL: An der Universität Münster gibt es eine sehr alte Auflage der „Description de l’Égypte“ in einem seltenen Großformat. Das Buch mit einer Beschreibung Ägyptens ist aufgeschlagen 1,65 Meter mal 1,30 Meter groß. „Wir denken, dass wir die einzige Universität in Deutschland sind, die dieses Buch in dieser Auflage und in dieser Größe besitzt“, erklärte Erhart Graefe, emeritierter Professor für Ägyptologie an der Universität Münster, bei der Präsentation des Buchs. Wie das kostbare Buch an die Hochschule kam, ist für die Forscher in Münster nicht mehr nachvollziehbar. Dieses Rätsel wollen sie nun lösen.
Die Bände der „Description de l’Égypte“ haben für die Wissenschaft der Ägyptologie große Bedeutung, denn sie gelten als ihr Ursprung. „Sie sind quasi der Anfang“, erläuterte Annik Wüthrich von der Universität Münster. Nach der Expedition des französischen Kaisers Napoléon Bonaparte nach Ägypten hätten mitgereiste Forscher darin erstmals Tempelanlagen und Pyramiden vollumfänglich beschrieben, aber auch Flora und Fauna des Landes. Die Erstauflage sei in mehreren Bänden ab 1802 erschienen. Bei dieser Expedition Napoleons sei auch der Rosettastein entdeckt worden, mit der später die Entschlüsselung der Hieroglyphen gelang, erklärte Wüthrich.
Die Bilder in dem Buch sind zum Teil noch heute von Bedeutung. „In der Description de l’Égypte sind zum Teil Bauten beschrieben, die heute weiter verfallen sind oder die es gar nicht mehr gibt“, erklärte Wüthrich.