Tagung in Krakau Unesco-Welterbestätte Nationalpark Comoé außer Gefahr

Krakau (dpa) - Die Unesco-Welterbestätte des Nationalparks Comoé in der Elfenbeinküste ist außer Gefahr. Dies entschied das Welterbe-Komitee am Dienstag bei seiner Tagung in Krakau und nahm die westafrikanische Stätte von seiner Roten Liste.

Tagung in Krakau: Unesco-Welterbestätte Nationalpark Comoé außer Gefahr
Foto: dpa

Die Elfenbeinküste habe erfolgreiche Schutzmaßnahmen zum Erhalt von Flora und Fauna eingeführt, hieß es in der Begründung der Experten.

Tierarten wie Elefanten und Schimpansen, die in dem Gebiet als verschwunden galten, würden sich nun wieder fortpflanzen. Bis zum 12. Juli diskutiert das Welterbe-Komitee in Polen über gefährdete Orte sowie die Aufnahme neuer Natur- und Kulturstätten in die begehrte Unesco-Liste.

Der Comoé Nationalpark gehört laut Unesco zu den größten geschützten Gebieten Westafrikas und zeichnet sich insbesondere durch seine Pflanzenvielfalt aus. 1983 erhielt der Park den Unesco-Titel. Wegen Wilderei und Überweidung durch große Herden nahm ihn das Welterbe-Komitee 2003 in die Liste gefährdeter Stätten auf.

In diesem Jahr könnte die Rote Liste um fünf neue Stätten erweitert werden, darunter um die historische Altstadt von Wien, in der ein umstrittener Hochhausbau geplant ist, sowie das vom Erdbeben getroffene Tal von Kathmandu in Nepal.

Insgesamt gelten 54 der weltweit 1052 Stätten als akut gefährdet - darunter alle sechs Stätten in Syrien wie etwa Aleppo, Damaskus und die Wüstenstadt Palmyra. Krieg und Terror haben dort zu Schäden unvorstellbaren Ausmaßes geführt, wie Experten feststellten.

„Die Liste gefährdeten Welterbes ist keine Strafe und die Unesco kein Tribunal“, sagte der Vorsitzende der Krakauer Unesco-Sitzung, Professor Jacek Purchla. Sie diene vielmehr dazu, Solidarität mit Orten zu zeigen, die aus unterschiedlichen Gründen bedroht seien. Die Rote Liste gebe der Unesco die Möglichkeit, Experten an gefährdete Orte zu schicken oder sie bei Schutzmaßnahmen zu unterstützen.

Über die mehr als 30 neuen Bewerbungen entscheidet das Komitee voraussichtlich zwischen dem 7. und 9. Juli. Deutschland hat sich mit den Höhlen der ältesten Eiszeitkunst in Baden-Württemberg und Bauhausstätten in Dessau und Bernau sowie dem Naumburger Dom und der hochmittelalterlichen Kulturlandschaft an Saale und Unstrut beworben.

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