Umgestürzte Bäume und fliegende Schilder - Sturm fegt über NRW

Sturmtief „Ruth“ hat am Freitag Polizei und Feuerwehr in Atem gehalten. Bäume fielen auf parkende Autos oder Bahngleise, Ziegel und Schilder flogen durch die Gegend. Die Schäden hielten sich zum Glück in Grenzen.

Köln/Bottrop (dpa). Umgestürzte Bäume, fliegende Schilder und herabgefallene Dachziegel: Ein Sturm mit Böen bis zu 100 Stundenkilometer ist am Freitag über Nordrhein-Westfalen hinweggefegt. Feuerwehr und Polizei waren vielerorts im Dauereinsatz, meist blieb es jedoch bei Sachschäden. Bahnreisende mussten Geduld aufbringen, denn umgestürzte Bäume behinderten auch den Zugverkehr.

In Bottrop hatte nach Angaben der Bundespolizei ein Baum die Oberleitungen heruntergerissen und war auf die Gleise gestürzt. Ein Zug der Nordwestbahn fuhr gegen das Hindernis. Es sei niemand verletzt worden. Die Strecke wurde gesperrt, Busse brachten die Reisenden zum Zielort. Auch bei Münster stürzte ein Baum in die Oberleitungen. Der Nah- und Fernverkehr musste umgeleitet werden, wie eine Bahnsprecherin sagte.

Auch für viele Autofahrer machte sich der starke Wind unangenehm bemerkbar. Bäume oder Dachpfannen verbeulten geparkte Autos, bei Uckerath wehte eine Bö den Anhänger eines Lkw um.

Allein die Kölner Feuerwehr musste innerhalb weniger Stunden zu mehr als 70 Sturmeinsätzen ausrücken. Neben Bäumen und Ästen sammelten die Mitarbeiter unter anderem abgerissene Fassadenteile und Schornsteine ein. In Duisburg löste sich nach Angaben der Polizei die Blechfassade von einem Schulgebäude und eine von einem Balkon gepustete Couch landete auf einem parkenden Fahrzeug. Die Behörden warnten vor Spaziergängen in Wäldern oder Parks. Der Wuppertaler Zoo blieb vorsichtshalber geschlossen.

Auf dem Mittellandkanal schlug ein Boot der Wasserschutzpolizei leck. Die Beamten waren gerade dabei, bei Espelkamp ein größeres Schiff zu kontrollieren, als dieses durch den Sturm zur Seite gedrückt wurde und so das Polizeiboot in die Böschung schubste.

Nach der Prognose des Deutschen Wetterdienstes sollte der Sturm zum Abend hin nachlassen. Für Samstag erwarteten die Meteorologen erneut kräftige Windböen, die aber nicht so stark wie am Freitag ausfallen sollten. „Das Wochenende wird insgesamt recht ungemütlich mit Wind und Regen“, sagte Meteorologe Peter Zedler.

Der heftige Wind ist in Verbindung mit den milden Temperaturen Gift für den Schnee im Sauerland. „Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich überall eine durchbrochene Schneedecke“, sagte Wetterbeobachterin Petra Stielicke auf dem Kahlen Asten bei Winterberg. In der kommenden Woche könne der Winter aber wieder Einzug in den Hochlagen halten.

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