Uli und Shawu: Die Wuppertaler Rüsselbande

Für die beiden Elefantenbabys ist jeder neue Tag ein einziges Abenteuer.

Wuppertal. Von Elefantenbaby Uli ist an diesem Vormittag nicht viel mehr zu sehen, als sein großer, grauer Popo. Den streckt er weit in die Luft. Sein Stummelschwänzchen wedelt dabei aufgeregt hin und her, während sein kleiner Rüssel ungelenk über den Boden des Geheges wischt.

Duschen steht für den kleinen Elefantenbullen und seinen Halbbruder Shawu — die beide Mitte Januar im Wuppertaler Zoo geboren wurden — auf dem Programm. Und für die beiden ist es natürlich viel spannender, den Wasserschlauch mit dem eigenen Rüssel zu verfolgen, als sich den zahlreichen Gästen am eigenen Gehegezaun zu widmen.

Gurgelnd saugt Ulis Rüssel den Wasserstrahl auf, während er um Mutter Sabie herumstolpert. Noch immer wirkt der kleine Bulle etwas ungelenk, auch wenn sich „seine Koordination bereits ernorm verbessert hat“, wie Zoo-Kurator André Stadler versichert. Den krönenden Abschluss des Duschvergnügens bildet schließlich ein Bad in Sägespänen, bei dem sich Uli und Shawu reichlich tollpatschig anstellen.

Kopfüber toben und wälzen sich die beiden in den Spänen. Ein kleiner Sturz kann bei all dem Übermut schon mal vorkommen. Schließlich ist solch ein Rüssel ganz schön lang und das eigene Gleichgewicht ein schwieriges Unterfangen.

Für die beiden Elefanten-Babys ist jeder neue Tag ein einziges Abenteuer. Die Schubkarre des Pflegers oder ein Besen sind faszinierende Spielzeuge. Doch bereits von Anfang an lernen die beiden Elefanten, dass nicht alles erlaubt ist und sie auf ihre Pfleger hören müssen. „Das erste Wort, das sie lernen, ist ,nein’“, erklärt Stadler schmunzelnd. So süß Uli und Shawu auch seien, später müssten die Pfleger ja auch noch mit ihnen arbeiten können. Daher müssen gewisse Kommandos von Anfang an sitzen. Im Laufe ihrer ersten Lebensjahre lernen die beiden so bis zu 40 Kommandos.

„Wir sind aus Herne nach Wuppertal gekommen, um die kleinen Dickhäuter zu sehen“, erzählt Hildegard Bracht. Ihre silberne Elefantenhalskette verrät sofort, dass sie ein begeisterter Fan der grauen Riesen ist. Doch solch kleine Elefanten habe auch sie noch nie zuvor gesehen. Dicht neben ihr wippt der 16 Monate alte Luis aufgeregt am Zaun auf und ab. „Er hat die Elefanten im Fernsehen gesehen und war vom Bildschirm nicht wegzubekommen“, erzählt seine Tante Gabi Schäfer. Da sei schnell klar gewesen, dass man den beiden „knuffigen Babys“ einen Besuch abstatten müsse.

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